Badeunfall:Jugendlicher ringt mit dem Tod

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Bergerweiher in Krailling nach Badeunfall am Dienstag gesperrt

Der Jugendliche, der am Montagnachmittag im Bergerweiher untergangen ist, konnte nach ersten Erkenntnissen "nur schlecht oder gar nicht schwimmen". Der 15-Jährige war vom Holzsteg aus mit zwei Freunden gleichzeitig ins Wasser gesprungen und wollte eine im See verankerte Kunststoff-Badeinsel erreichen. Auf dem nur fünf Meter langen Weg dorthin geriet der Jugendliche laut Polizei womöglich in Panik und kam dabei unter die Wasseroberfläche. Er wollte sich offenbar noch bei seinen Mitschwimmern festhalten - was aber nicht mehr gelang. Die Freunde und Badegäste schlugen zwar sofort Alarm und suchten nach dem Jugendlichen, der aber im trüben Wasser erst nach etwa 15 Minuten gefunden werden konnte.

Beamte der Polizeiinspektion Planegg waren kurzentschlossen in den Weiher gesprungen; Ersthelfer bargen schließlich den 15-Jährigen. Er wurde auf dem Badesteg von Notärzten reanimiert. Seitdem kämpfen allerdings Klinikärzte in München um sein Leben. Sein Zustand sei weiterhin äußerst kritisch und lebensbedrohlich, hieß es. Nach Angaben der Ärzte schwebt der junge Mann noch immer in akuter Lebensgefahr, teilte am Dienstag die Münchner Polizei mit.

Der verunglückte Jugendliche stammt aus Irland und ist mit zwei Freunden seit Kurzem bei seinem Onkel zu Besuch in Krailling. Unmittelbar vor dem Besuch des Badeweihers hatte er mit seinen Begleitern am Montag eine Tour durch den Ort unternommen. Nach dem Unglück wurden die beiden Freunde vom Kriseninterventionsteam (KIT) betreut.

Wegen des dramatischen Badeunfalls hat die Gemeinde den Bergerweiher zumindest am Dienstag gesperrt. Das Thema wurde auch am Abend in der Sitzung des Kraillinger Gemeinderats angesprochen. Bürgermeisterin Christine Borst zeigte sich auch einen Tag nach dem Unglück noch geschockt, dass so etwas an diesem seit Jahren so beliebten Badeplatz passiert sei. Sie hat den Bergerweiher am Dienstag sperren lassen, weil für sie jetzt kurz nach dem Unfall ein "fröhlicher Badebetrieb" nicht denkbar sei, sagte Borst auf Anfrage der SZ. Die eintägige Sperrung des Naturweihers soll auch dazu dienen, die Bevölkerung für Gefahren durch den Badebetrieb zu sensibilisieren.

"Ich hoffe sehr, dass der Jugendliche es schafft", sagte die Bürgermeisterin. Ihre Gedanken seien bei ihm. Sie dankte zudem den vielen Einsatzkräften und Feuerwehrleuten für ihre schnelle und professionelle Hilfe am Bergerweiher.

© SZ vom 20.07.2016 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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