Starkbieranstich:Der Nockherberg könnte noch männlicher werden

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Luise Kinseher als Mama Bavaria beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg. (Foto: Johannes Simon)

Nach Landtagspräsidentin Barbara Stamm will nun auch Sozialministerin Emilia Müller den Starkbieranstich auf dem Nockherberg boykottieren.

Dass der Salvatoranstich eine überwiegend männliche Veranstaltung ist, wurde schon häufig festgestellt. Es liegt vor allem daran, dass die begehrten Einladungen in der Regel nur für eine Person ohne Partner gelten - und der jeweils eingeladene Prominente dann in vielen Fällen halt doch ein Mann ist.

Im kommenden Jahr könnte die Veranstaltung noch männlicher ausfallen. Denn inzwischen wollen schon zwei hochrangige CSU-Politikerinnen beim Anstich 2017 nicht mehr dabei sein. Nach Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat am Mittwoch auch Sozialministerin Emilia Müller mitgeteilt, dass sie auf eine neuerliche Einladung verzichte.

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Und was die Bavaria sonst noch über Politikerinnen gesagt hat.

Die beiden CSU-Politikerinnen ziehen damit die Konsequenz aus dem Verlauf in diesem Jahr. Zunächst hatte Fastenpredigerin Luise Kinseher in ihrer Rolle als Mama Bavaria vor allem für CSU-Frauen viele grobe Sprüche parat. Und danach schürte Paulaner-Chef Andreas Steinfatt noch die Aufregung, als er sagte, am Ende wollten doch wieder alle auf die Einladungsliste fürs nächste Jahr.

Stamm und Müller verletzt das so, dass sie die ewige Nockherberg-Richtlinie Nummer eins ignorieren. Die da lautet: Wenn du beleidigt bist, lass' es dir nicht anmerken. "Brauche ich nicht mehr, will ich nicht mehr", sagt Stamm verschnupft. "Ich will von der Einladungsliste gestrichen werden." Emilia Müller sagt: "Bei vielen Äußerungen speziell über uns Frauen war die Grenze des guten Geschmacks überschritten."

Dafür hat sogar Ministerpräsident Horst Seehofer Verständnis: Er habe an dem Abend auch den Eindruck gehabt, dass die Frauen "besonders verletzend rangenommen wurden". Die Opposition wirft der CSU vor, keinen Humor zu haben, und wird dabei durchaus witzig: "Ich bin schwer beeindruckt, dass mal ein CSU-Politiker auf Freibier verzichtet", sagt FDP-Generalsekretär Daniel Föst.

© SZ vom 17.03.2016 /dku/dm/fmue - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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