Stadtgeschichte:Der Dreißigjährige Krieg in München

Stadtgeschichte: Das Bild eines unbekannten Künstlers von 1634 zeigt den Schrannenplatz mit Marktleuten und Soldaten - es dürfte sich eher um eine Komposition verschiedener Szenen als um ein konkretes Abbild handeln.

Das Bild eines unbekannten Künstlers von 1634 zeigt den Schrannenplatz mit Marktleuten und Soldaten - es dürfte sich eher um eine Komposition verschiedener Szenen als um ein konkretes Abbild handeln.

(Foto: Stadtmuseum)

Von Verwüstungen durch Soldaten blieb die Stadt verschont, die Folgen waren dennoch immens. Die Pest wütete, die Wirtschaft brach zusammen und: Die Eigenständigkeit ging verloren.

Von Jakob Wetzel

Der Dreißigjährige Krieg, jene große europäische Katastrophe, ist nicht nur am Weißen Berg bei Prag ausgefochten worden, bei Rain am Lech oder bei Lützen, sondern auch auf dem Münchner Fischmarkt, und zwar mit Steinen und kleinen Gewichten aus Eisen. Der Historiker Helmuth Stahleder hat das Gefecht in seiner "Chronik der Stadt München" beschrieben. Im Februar 1634, heißt es da, habe ein in der Stadt einquartierter Soldat einem Fischer Ware für mehr als zwei Gulden geraubt, und zwar "mit solcher Gewalt und solchem Hochmut", dass der Händler "mit den Eisengewichten und Steinen, mit denen man die Fische auswiegt, nach ihm warf". Wie das endete, ist nicht überliefert, doch der Stadtrat beklagte sich später bitterlich beim verantwortlichen Kommandeur. Blieben Bauern und Fischer erst aus Angst daheim, dann "wird der Markt verdorben und die Preise steigen".

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