Stadtentwicklung:Neue Quartiere am Floriansmühlbad

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Stadtrat beschließt mit großer Mehrheit weitere Planungsschritte

Die Planungen für die Entwicklung des Gebiets an der Freisinger Landstraße und um das ehemalige Floriansmühlbad kommen voran. Der Planungsausschuss des Stadtrats nahm jetzt das Ergebnis des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für das Quartier mit 340 Wohnungen sowie Läden und Kindertagesstätten entlang der Freisinger Landstraße 40 bis 44 wohlwollend zur Kenntnis. Mitte 2017 waren die Büros Zillerplus Architekten mit Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten und Stadtplaner als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Die versetzt angeordneten und frei stehenden Häuser seien so geschickt platziert, dass sie die Landschaft nicht "verstellen", lobte das Planungsreferat.

Für die nördlich anschließenden Flächen der Turnerschaft Jahn, den östlich gelegenen Tennispark St. Florian und für die Restflächen des früheren Floriansmühlbads soll ein strukturelles Gesamtkonzept erarbeitet werden. Das Planungsreferat schlägt im Norden ein Quartier mit 275 Wohnungen sowie Flächen für Sport- und Vereinsnutzung vor. Der Bereich des ehemaligen Floriansmühlbads östlich des Garchinger Mühlbachs soll öffentliche Grünfläche werden. Die Verwaltung prüft, ob ein Naturfreibad und ein Fitnessparcours errichtet werden können.

Die planungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Heide Rieke, sieht in dem Konzept einen "städtebaulichen Gewinn". Bei den Themen Frischluftschneise und Klimaschutz ergäben sich Vorteile durch die neuen Planungen, weil unter anderem die bisherige Tennishalle beseitigt werde und sich damit die öffentliche Grünfläche vergrößere. Brigitte Wolf (Die Linke) ist anderer Meinung. Sie spricht von einem "weiteren Verdichtungsschub" in diesem Gebiet. Ganz in der Nähe baue der Bayerische Rundfunk sein Gelände aus. Die "Klimazone" um die Freisinger Landstraße sei für die gesamte Stadt von Bedeutung.

Heftige Kritik an den Planungen übte Herbert Danner (Grüne) und forderte eine stärkere Freihaltung des Areals. Bisherige Grün- und Sportflächen sollten ohne Rücksichtnahme auf Klimaschutz und auf Frischluftschneisen bebaut werden: "Maß und Ziel gehen völlig verloren." Außerdem müsse man angesichts von rund 700 neuen Wohnungen fragen, wie es mit der schulischen Versorgung des Quartiers aussehe.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) reagierte spürbar verärgert auf die ablehnende Haltung der Grünen und warf ihnen eine "ideologisch verengte Schönwetterpolitik" vor. Die Grünen stellten sich letztlich als Wohnungsbauverhinderer dar. Mit verantwortungsbewusster Politik habe das nichts zu tun. Er bekomme tagtäglich Briefe, in denen mehr Anstrengungen beim Wohnungsbau gefordert würden. Dieser Aufgabe dürfe sich die Stadt nicht verweigern. Der Zornesausbruch beeindruckte Danner nicht. Es sei zu befürchten, dass in den Quartieren hauptsächlich sehr teure Wohnungen entstünden, sagte er.

© SZ vom 09.03.2018 / DÜ. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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