SpVgg Unterhaching:Auf Nudelsalat

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Ins Schwarze: Alexander Piller, flinker Außenstürmer der SpVgg (Archivbild), hat seine Schambeinverletzung aus dem Winter ausgeheilt und erzielte beim 2:2 in Ingolstadt sein erstes Saisontor. (Foto: Claus Schunk)

Die längst als Regionalliga-Meister feststehenden Unterhachinger kämpfen beim unterhaltsamen 2:2 in Ingolstadt mit einem ramponierten Platz.

Noch am Sonntag haderte Claus Schromm mit seinen Erlebnissen vom Freitagabend. "Schade", war das meist benutzte Wort des Unterhachinger Fußballlehrers bei der Bewertung des Regionalligaspiels seiner Mannschaft in Ingolstadt. Die SpVgg steht längst als Meister fest, die Reserve des FCI muss noch das ein oder andere Pünktchen holen, um den Klassenerhalt zu sichern. Einen Zähler trotzte sie den Hachingern ab, Endstand 2:2. Claus Schromm fand das: "Schade."

Am meisten enttäuschte ihn die Spielstätte, auf dem Platz hatten an den Tagen zuvor nicht nur die U 19 und U 17 gespielt, es war auch noch ein Rugbyturnier ausgetragen worden. Wie ein umgepflügter Acker sah da die Wiese aus. Max Nicu hatte einen bedingt appetitlichen Vergleich dazu: "Der Platz hatte die Konsistenz eines Nudelsalats." Deshalb ging Trainer Schromm bei seiner Kritik auch nicht ins Detail. Nachvollziehbar, wie will man etwa das Passspiel bewerten, wenn der Ball wegen des Bodens gar nicht die Richtung bekommen kann, die ihm der Spieler zugedacht hat? Die gute Nachricht im Hinblick auf die Aufstiegsspiele Ende Mai gegen Elversberg war, dass sich keiner verletzte.

Nun konnte man wahrlich nicht behaupten, die Darbietung beider Teams hätte keinen unterhaltenden Charakter gehabt: Es ging munter hin und her, "das hätte auch 7:5 ausgehen können", sagte Schromm. Für wen, ließ er offen. In Führung gingen zunächst die vom früheren Hachinger Stefan Leitl trainierten Ingolstädter: Andreas Fenninger hatte das Auge für Andreas Buchner im Rückraum - 1:0 (23.). Noch vor der Pause schlug der Meister zurück, FCI-Verteidiger Michael Zant fälschte einen Schuss von Torjäger Stephan Hain unhaltbar ab (39.) - der 30. Saisontreffer für den besten Schützen aller Regionalligen. Nach der Pause war das Spiel vollständig gedreht, nachdem Sascha Bigalke aufgelegt und Alexander Piller zum 1:2 abgeschlossen hatte (58.). Doch Ingolstadt gab nicht auf, zunächst verhinderte SpVgg-Torwart Stefan Marinovic mit einer Glanztat gegen Fenninger den Ausgleich noch (63.), vier Minuten später war er jedoch machtlos, als Marcel Schiller einen Querschläger ins Tor drückte. In der Nachspielzeit vergab dann noch Nico Rinderknecht eine Großchance zum Ingolstädter Dreier. Man ahnt, dass das nun eher Stefan Leitl schade fand.

Für die Hachinger war es laut Trainer Schromm sowieso nicht leicht gewesen, die notwendige Konzentration für das aus ihrer Sicht belanglose Spiel aufzubringen. Grund dafür war die Relegations-Lotterie nur wenige Stunden vor der Partie: Den Hachingern wurde also Elversberg zugelost, für den Coach im Vergleich zur Alternative Waldhof Mannheim das fußballerisch schwierigere Los: "Sie haben die besseren Fußballer, sind breiter aufgestellt." Dafür habe Waldhof "die Power der Stadt, viele fanatische Zuschauer und eine große fußballerische Vergangenheit", so Schromm. Einen Trumpf haben die Elversberger, der womöglich entscheidenden Charakter bekommen könnte: Co-Trainer dort ist Stefan Reisinger, der noch bis vor Kurzem die U 19 der Hachinger trainiert hatte. "Er kennt uns genau, hat viele meiner Jungs trainiert und weiß exakt, wie wir Gegneranalyse machen", sagt Schromm. Es wird sowieso ein großes Wiedersehen, wenn die Teams am 28. Mai, zunächst in Haching und dann am 31. Mai in Elversberg, aufeinandertreffen: Nicu spielte früher beim Kontrahenten, während Florian Bichler und Leandro Grech einst in Unterhaching beschäftigt waren.

© SZ vom 08.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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