Pullach:Die Serien halten

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Pullachs Christoph Dinkelbach verfehlte den Hankofener Kasten aus rund 14 Metern. "Wenn der auf die Kiste kommt, ist er drin", so Trainer Schmöller. (Foto: Claus Schunk)

Der SV Pullach bleibt ungeschlagen, aber auch ungefährlich

Von Stefan Galler, Pullach

Auf der Heimfahrt wurde das Handy gezückt: Ein Selfie aus dem Mannschaftsbus sollte der Fußballwelt mitteilen, dass sie auch den 17. Auftritt in dieser Bayernligasaison ohne Niederlage über die Bühne gebracht hatten. Die Fußballer des SV Pullach ließen sich dann auch das Freibier auf der Rückreise aus Hankofen-Hailing schmecken, selbst wenn es in Niederbayern nur zum dritten Unentschieden in Serie gereicht hatte: Am Ende eines umkämpften Spiels stand ein 0:0. Doch Trainer Frank Schmöller wollte das Haar in der Suppe nicht suchen: "Darüber, dass wir derzeit Probleme vor dem gegnerischen Tor haben, mache ich mir im Moment keine Gedanken", sagte der 50 Jahre alte ehemalige Profi. "Wir haben die Hinrunde ohne Niederlage abgeschlossen, das ist ein sensationeller Wert."

Es ging gleich mit einem Pullacher Treffer los, doch Chaka Menelik Ngu'Ewodo war im Abseits gestanden (5.). Christoph Dinkelbach hatte bei seinem Schuss aus 14 Metern das Visier nicht richtig eingestellt. "Wenn der auf die Kiste kommt, ist er drin, den hätte der Torwart nie gehalten", war sich Schmöller sicher. Einen 16-Meter-Aufsetzer von Ngu'Ewodo parierte Hankofens Torwart Mathias Loibl sehenswert. Es wirkte, als wäre die Pullacher Führung nur eine Frage der Zeit, doch dann fingen sich die Isartaler nach einem eigenen Eckball einen Konter, den Keeper Michael Hofmann nur mit Mühe unschädlich machen konnte (16.). "Diese Szene hat uns total aus der Ruhe gebracht", analysierte der Pullacher Coach. Man traute sich nicht mehr, bedingungslos nach vorne zu spielen. Und wenn der Kopf die Hauptrolle übernimmt, klappt es nicht mit dem Toreschießen, das weiß der frühere Angreifer Schmöller aus eigener Erfahrung: "Es zeichnet alle Weltklasse-Stürmer aus, dass sie vor dem Tor nicht nachdenken. Man kann alles trainieren, aber nicht die Gedanken beim Abschluss." So fehlte seinen Offensivkräften eben der letzte Punch, um das zähe Ringen für sich zu entscheiden. Am Ende musste der Coach auch noch Schiri Berg danken, der ein Tor der Gastgeber nicht anerkannte, weil ein im Abseits stehender Stürmer Hofmann die Sicht raubte.

Am Ende konnte auch Hankofens Trainer Vitus Nagorny mit dem Remis leben. "Wir hätten Pullach gerne umgeschubst, aber das hat halt nicht geklappt." Und Schmöller bilanzierte: "Es zeichnet eine gute Mannschaft aus, dass sie auch mal ein 0:0 mitnimmt, wenn vorne nichts geht."

Fünf Rückrundenspiele stehen für Pullach vor der Winterpause noch an, teilweise gegen richtig gute Gegner wie Ismaning, Vilzing oder Sonthofen. "Das Programm ist knackig, aber gegen Teams aus dem oberen Drittel zeigen wir immer besondere Leistungen", sagt Schmöller, der auf die baldige Genesung von Martin Bauer hofft. Der Zugang aus Planegg laboriert an einer Hüftprellung, musste am Freitagabend wegen starker Schmerzen sogar in die Notaufnahme.

© SZ vom 24.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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