Springen und lernen

Patrick Svinger ist seit einigen Jahren leidenschaftlicher Skispringer. Er wohnt jedoch in Puchheim und muss hundert Kilometer weit fahren, nach Garmisch-Partenkirchen. "Der vergangene Winter war sehr schwierig", sagt Vater Gerald Svinger. Dreimal die Woche fuhren die Eltern nach Garmisch. Das Abwechseln mit den Eltern seines Springerfreundes Maximilian Goller fiel weg, nachdem der ins Skigymnasium nach Berchtesgaden gewechselt war. Manchmal war der 13-jährige Schüler auch mit dem Zug nach Garmisch unterwegs. "Abends ging das natürlich nicht", erzählt Gerald Svinger. Dann machte Patrick auch noch einen enormen Wachstumsschub von zehn Zentimetern, was gerade beim Skispringen erst wieder in die Balance gebracht werden muss. Die Leistungen in der Schule und beim Skispringen litten unter den Bedingungen. Beim deutschen Schülercup fiel Patrick in der Gesamtwertung hinter die Erfolge des Vorjahres zurück. Doch die Trainer motivierten ihn weiterzumachen. In den Pfingstferien kam jetzt so etwas wie ein Befreiungsschlag, als er die Zusage bekam, dass er von September an ans Wintersportinternat Oberstdorf wechseln kann. "Das ist eine große Erleichterung für uns alle", sagt sein Vater. Der Sohn werde dann alle zwei, drei Wochen heim kommen. In Oberstdorf kann der Traum des 13-jährigen, der sich auch schon an große Schanzen heranwagt, wahr werden. "Vorspringer bei der Vierschanzentournee in Garmisch, das wär's", hatte Patrick Svinger schon mit elf Jahren gesagt.