Fußball:Quadfahren und Hotelbingo

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Der „Capo“ bleibt: Dennis Niebauer, Leitfigur in Unterföhring, beginnt sein Referendariat im Raum München. (Foto: Sven Leifer/imago)

Regionalligist Garching ist bereit für die Restrunde. Die wichtigste Nachricht für den VfR: Idol Dennis Niebauer bleibt.

Von Stefan Galler, Garching

Vor ein paar Tagen sind die Chancen des VfR Garching auf den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Bayern sprunghaft gestiegen. Denn nun steht fest, dass der Kapitän an Bord bleibt: Der angehende Lehrer Dennis Niebauer, Leitfigur, bester Torschütze und bester Vorbereiter beim Tabellenzwölften, weiß nun, dass er sein Referendariat im Raum München beginnen kann - womit er die Saison bei seinem Verein, dem er seit der frühesten Jugend treu ist, beenden wird. "Wir haben die gesamte Vorbereitung nicht so agiert, als ob er uns verlassen würde", sagt VfR-Trainer Daniel Weber, der sicher ist, dass Niebauer selbst dann weitergespielt hätte, wenn er an eine Schule nach Niederbayern oder gar nach Franken versetzt worden wäre. "Er hätte uns bestimmt nicht im Stich gelassen, aber so ist es natürlich nicht so kompliziert für ihn mit der Fahrerei."

Dusan Jevtic und Torwart Marek Große sind neu im Kader

Allerdings droht im Sommer bereits der nächste Standortwechsel; da das neue Schuljahr jedoch erst im September beginnt, steht schon fest, dass Niebauer auch den Start der kommenden Saison beim VfR mitmachen wird. "Da ist dann die Gefahr zwar wieder da, dass er uns verlässt, aber die ersten acht bis zehn Spieltage haben wir ihn definitiv", so Trainer Weber.

Zumindest der Verbleib seines "Capo", wie der 30-Jährige beim VfR genannt wird, macht den Coach glücklich. Dass das für diesen Samstag geplante Auftaktmatch in die Restserie der Regionalliga bei Wacker Burghausen ausfallen muss, weil die dortige Rasenheizung defekt ist, sorgt dagegen eher für Missstimmung beim 44 Jahre alten Coach. "Nach sechs Wochen Vorbereitung hatte ich eigentlich keine Lust auf eine siebente." Tröstlich sei, dass bereits am Mittwoch (19 Uhr) das Nachholspiel beim FC Bayern München II angesetzt ist. Bislang gebe es keinen Hinweis, dass diese Partie gefährdet sein könnte, allerdings ist die Frage, wie die Platzverhältnisse im Grünwalder Stadion aktuell sind. "Wenn es wieder ausfallen sollte, wird es lustig", so Weber, "das wäre dann die fünfte Verlegung für dieses Spiel."

Seine Mannschaft sei jedenfalls bereit für den Ernstfall, der ganze Kader einsatzfähig. Zuletzt hatte man ein einwöchiges Trainingslager in der Nähe von Antalya absolviert, dabei ein Testspiel gegen den rumänischen Drittligisten FK Csikszereda durch Tore von Manuel Eisgruber und Hiroki Kotani 2:1 gewonnen. "Ganz abgesehen von diesem guten Test war diese Reise für den Teamspirit wichtig", sagt Weber. Man habe gemeinsame Dinge erlebt wie Quadfahren und Kartenspielen. "Und ich bin kein Trainer, der etwas dagegen hat, wenn die Jungs in der Karaoke-Bar auftreten oder beim Hotelbingo mitspielen."

Auch was die Integration der Neuen angeht, habe das Trainingslager seinen Sinn erfüllt. Neben Mittelfeldspieler Dusan Jevtic, 25, vom TSV Buchbach, kam auch Torwart Marek Große, 23, der bei Dynamo Dresden ausgebildet worden war. Er wird sich vorerst mit Joey Brenner die Einsatzzeiten im Tor teilen. Kai Fritz war, nachdem er seinen Nummer-eins-Status im Herbst an Brenner verloren hatte, zum TuS Geretsried gewechselt.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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