Fußball:Eine Frage des Geldes

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Würzburgs Manuel Duhnke will nach Heimstetten wechseln, doch die hohe Ablöseforderung stört

Von Stefan Galler, Kirchheim

Ewald Matejka leidet. Es nervt den Klubpräsidenten gewaltig, dass er den Königstransfer noch immer nicht offiziell verkünden kann. Sollte dieser Spieler zum SV Heimstetten stoßen, das Puzzle zum Klassenerhalt wäre womöglich vollständig. Doch Mittelfeldspieler Manuel Duhnke sitzt zwischen den Stühlen: Bei seinem bisherigen Klub, Heimstettens Ligarivalen Würzburger Kickers, hat er seinen Vertrag "ruhend" gestellt, was nichts anderes bedeutet, als dass er kein Geld mehr bekommt, aber andererseits auch nicht einfach den Verein wechseln kann. Im Grunde ist er sich mit dem SVH einig, was einen Transfer betrifft. Seine Freundin wohnt in diesem Kirchheimer Ortsteil, der 27 Jahre alte Duhnke selbst tritt am 1. März ein Praktikum in einer Bank an und hatte vor, nebenbei in der Regionalligamannschaft von Trainer Vitomir Moskovic zu spielen.

Doch es gibt einen, der bei all diesen schönen Plänen die Rolle des Spielverderbers einnimmt: Bernd Hollerbach, Würzburgs Coach, der frühere Profi und langjährige Trainerassistent von Felix Magath, will eine Ablöse im mittleren vierstelligen Bereich. Und die kann der Sportverein nicht bezahlen, wie Ewald Matejka sagt: "Was er verlangt, sind Jahreszahlungen für zwei meiner Spieler. Das können wir nicht machen." Matejka kämpft auf allen Ebenen dafür, dass es doch noch klappt mit dem Wechsel. "Und wenn ich bis zur Deadline der Transferfrist warten muss, ich gebe die Hoffnung nicht auf." Er hat den Unterfranken eine etwas geringere Zahlung vorgeschlagen, die allerdings erst im Sommer fällig werden dürfe - wenn die Heimstettener die Einnahmen aus dem mit dem FC Ingolstadt vereinbarten Ablösespiel für den abgewanderten Sammy Ammari erhalten haben. Matejka ist über die Pfennigfuchserei der Würzburger stinksauer. "Die haben einen Etat von über drei Millionen Euro, wir liegen bei 160 000 Euro, da sieht man erst mal, wie groß die Unterschiede innerhalb der Regionalliga sind. Und am Ende ist dann der Spieler der Leidtragende, wenn sich der Wechsel zerschlägt und er bis zum Sommer nur herumsitzt."

Der gebürtige Würzburger Manuel Duhnke wurde einst beim TSV 1860 München ausgebildet, spielte anschließend jahrelang in der zweiten Mannschaft und kam über den FC Bayern II und den Salzburger Klub FC Liefering 2012 nach Würzburg. Sein jüngerer Bruder Marius kickte bis zum Winter bei der SpVgg Unterhaching und wechselt nun auf Leihbasis zum Regionalligisten Burghausen.

© SZ vom 30.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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