Fußball-Bayernliga:Keine Gefahr

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Föhring kann den Ausfall von Yasin Yilmaz nicht kompensieren

Das Spektakel ist seine Sache nicht. Yasin Yilmaz verkörpert eher den sachlichen Arbeiter, der durch seine Präsenz einer Mannschaft viel Stabilität verleiht. Bis vor zwei Wochen tat er das beim Fußball-Bayernligisten FC Unterföhring. Der frühere Profi trug maßgeblich dazu bei, dass die Elf von Trainer Andreas Pummer bis zum 18. Spieltag 32 Zähler sammelte und zuletzt sogar die Meisterschaftsfavoriten Pipinsried (4:1) und Rain (1:0) besiegte. Dann verletzte sich Yilmaz im Training schwer, es wurde ein Knorpelschaden im Knie diagnostiziert - mindestens vier Monate Pause. "Und das ist eine optimistische Prognose", sagt FCU-Manager Manuel Prieler.

Welch enorme Bedeutung Yilmaz für die Föhringer hat, zeigt sich, seit er pausieren muss: Nach der 1:2-Niederlage beim BCF Wolfratshausen ging nun auch das Heimspiel gegen den TSV Bogen verloren - und zwar mit 0:1 (0:1). "Jetzt sieht man erst, dass junge Kerle wie Albion Vrenezi oder Efkan Bekiroglu nicht viel Gefahr ausstrahlen. Sie sind nur obenauf, wenn es läuft, was an ihrer fehlenden Routine liegt", sagt Prieler und lobt den Abwesenden über den Schellenkönig: "Außer Ünal Tosun hatten wir in Unterföhring noch nie so einen Fußballer wie Yasin."

Fehlende Routine: Albion Vrenezi macht das FCU-Spiel nicht stabiler. (Foto: Claus Schunk)

Zu Beginn des Spiels gegen Bogen bemerkte man das Fehlen von Yilmaz noch nicht, eine Vrenezi-Flanke köpfelte Bekiroglu aus sechs Metern ziemlich freistehend übers Tor (5.). Doch dann erwischte der Bogener Michael Renner mit seinem von Vrenezi abgefälschten 25-Meter-Schuss die Gastgeber eiskalt - das letztlich entscheidende Tor des Tages an der Bergstraße. "Wir hatten in der ersten Halbzeit ungefähr 60 und nach der Pause sogar 80 Prozent Ballbesitz", sagte Prieler, "aber wir hätten wohl tagelang spielen können und kein Tor erzielt." Die beste Gelegenheit des FCU zum Ausgleich hatte Alexander Hollering nach Zuspiel von Arbnor Segashi zwei Minuten nach dem Seitenwechsel, sein Schuss, ebenfalls leicht abgefälscht, klatschte an den Pfosten. "Danach war Schicht im Schacht", sagte Prieler und spielte darauf an, dass seine Mannschaft in der verbleibenden Zeit keine einzige Torchance mehr hatte. Nicht einmal, nachdem Bogens Simon Sigl nach einem harten Tackling gegen Vrenezi glatt Rot gesehen hatte (67.). "Im Sturm hapert es einfach bei uns. Die Bogener sind weiterhin hinten bombensicher gestanden, deren Torverhältnis von 23:10 kommt nicht von ungefähr", bilanzierte der FCU-Manager.

Am Ende hieß es also 0:1, der Blick von Manuel Prieler ging sogleich nach vorne: Aus den verbleibenden fünf Spielen vor der Winterpause wolle man noch acht Punkte holen. "Dann können wir beruhigt in die verbleibenden zwölf Spiele im Frühjahr gehen." Erst recht, wenn bis dahin Yasin Yilmaz wieder seine Fußballschuhe schnüren kann.

© SZ vom 27.10.2014 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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