Frauenfußball:Englische Woche

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Doppelt motiviert: Gegen ihren Ex-Klub Hoffenheim glückten Bayerns Kristin Demann ein Tor und ein Assist. (Foto: Sven Leifer/imago)

FCB-Frauen stimmen sich mit einem klaren 4:0-Erfolg gegen Hoffenheim auf die Champions-League-Partie in Chelsea am Mittwoch ein.

Von Fabian Swidrak, München

Immer wieder betonten die Spielerinnen des FC Bayern, wie sehr sie sich freuen. Über ihren neuen Arbeitsplatz, den im Sommer eröffneten Campus im Norden der Stadt, wo sie neben den Jugendmannschaften des Klubs trainieren. Darüber, nicht mehr pendeln zu müssen. Von der Säbener Straße zum Sportpark nach Aschheim. In den kommenden Tagen allerdings werden die Spielerinnen des FC Bayern etwas seltener an ihrem neuen geliebten Arbeitsplatz sein und wieder etwas mehr pendeln. Der Oktober beginnt für die Frauenmannschaft der Münchner mit drei Auswärtsspielen innerhalb einer Woche.

Eines davon ist das Hinspiel der ersten Runde der Champions League am Mittwoch (20.05 Uhr) beim FC Chelsea, dem englischen Meister und aktuellen Tabellenführer. Trainer Thomas Wörle sagte deshalb zuletzt, es sei ihm wichtig, erfolgreich in diese Woche zu starten. Seine Mannschaft erfüllte ihm den Wunsch. Sie gewann am Sonntag bei der TSG Hoffenheim mit 4:0 (2:0).

Bayern gegen Chelsea, für Coach Wörle stehen die Chancen 50:50

Wörle hatte seine Mannschaft davor gewarnt, den Tabellenneunten zu unterschätzen, und gefordert, noch mehr Druck als zuletzt zu entwickeln, "um sich viele Torchancen zu erarbeiten". Die Spielerinnen kamen seiner Forderung nach. Kristin Demann schoss nach sechs Minuten als erste Bayernspielerin auf das Tor. Die 24-jährige Abwehrspielerin traf in Hoffenheim auf ihre ehemalige Mannschaft, war erst in der Sommerpause von der TSG nach München gewechselt. Demann war es dann auch, die den ersten Münchner Treffer mit einer Flanke vorbereitete. Simone Laudehr köpfelte ein (17.). Fridolina Rolfö erzielte noch vor der Halbzeitpause den zweiten Treffer für den FC Bayern (39.).

Nach ihrer Vorlage im ersten Durchgang traf Demann nach dem Seitenwechsel dann selbst (49.). Vorausgegangen war dem dritten Münchner Tor ein Freistoß von Spielführerin Melanie Behringer. Den Treffer zum 4:0-Endstand erzielte Lineth Beerensteyn (63.). Die 20-jährige Niederländerin war in der Sommerpause vom FC Twente zu den Bayern gekommen.

Die Mannschaft von Trainer Wörle hat nun drei der ersten vier Saisonspiele in der Bundesliga gewonnen. Tabellenführer wie der FC Chelsea in England ist sie damit zwar nicht, immerhin aber einer der ärgsten Verfolger des aktuellen Meisters und Spitzenreiters VfL Wolfsburg, der am Sonntag auch sein viertes Saisonspiel gewann - mit 1:0 beim MSV Duisburg.

Am Mittwoch spielen nun beide Teams auswärts in der Champions League. Wolfsburg bei Atlético Madrid, die Bayern in London. Es ist das erste Aufeinandertreffen mit den Engländerinnen in einem Pflichtspiel überhaupt. Ende August gewannen die FCB-Frauen ein Testspiel gegen Chelsea mit 3:0. Allerdings startete Chelsea damals gerade erst in die Vorbereitung, während für die Bayern das erste Ligaspiel kurz bevorstand. Trainer Wörle sagte nach der Auslosung im September: "Die Chancen stehen 50:50."

© SZ vom 02.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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