Dritte Liga:Weiterhin durstig

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Die Negativserie der SpVgg Unterhaching setzt sich beim 0:3 in Cottbus fort. Präsident Manfred Schwabl gibt Trainer Christian Ziege Rückendeckung

Von Stefan Galler, Unterhaching

Noch ehe das Gespräch auf Christian Ziege kommt, schmeißt sich der Präsident bereits in die Bresche: "Der Trainer hat meine komplette Rückendeckung, ich sehe ja jeden Tag, wie er arbeitet. Über seine Person brauchen wir überhaupt nicht zu diskutieren", sagt Manfred Schwabl. Ein Sieg und zwei Remis aus zuletzt elf Partien - die jüngste Bilanz der SpVgg Unterhaching in der dritten Liga ist wenig erbaulich. Gerade mal zwei Pünktchen trennen den famos in die Saison gestarteten Klub aus dem Münchner Vorort noch von den Abstiegsrängen. Für den Coach keine Überraschung: "Wir haben doch vorher gewusst, dass es für uns nur um den Klassenerhalt geht. Klar haben wir gut angefangen, aber jetzt eben eine größere Durststrecke", sagte Ziege nach der 0:3 (0:0)-Niederlage am Samstag beim FC Energie Cottbus. "Aber es nutzt nichts, wir können das Fußballspielen ja nicht einstellen", so der Trainer weiter.

Wäre auch schade um das für nächsten Samstag angesetzte Heimspiel gegen Dynamo Dresden. Da wird es nach längerer Zeit mal wieder stimmungsvoll im Sportpark, denn der Traditionsverein aus Sachsen bringt viele lautstarke Anhänger mit. Auch die Mannschaft hat eine beachtliche Qualität, Rang sechs in der Liga mit Kontakt zur Spitze und der Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal nach Siegen gegen Schalke und Bochum unterstreichen dies. "Das ist keine Laufkundschaft", sagt Schwabl. "Jetzt muss der Trainer unseren Spielern Selbstvertrauen zurückgeben und sie auf diesen Gegner einschwören." Dabei komme es darauf an, "nicht griesgrämig durch die Gegend zu laufen", so der SpVgg-Boss: "Wir müssen den Kopf oben halten."

Was angesichts der Höhe der Niederlage in der Lausitz womöglich gar nicht einfach ist. Doch dafür führt Schwabl mildernde Umstände an: "Uns fehlt die Effizienz vorne, und dazu kommt eine eklatante Schwäche bei Standardsituationen. Das Ergebnis hätte auch anders ausschauen können."

In der Tat ergriffen die Gäste im Stadion der Freundschaft vom Start weg die Initiative, Haching war zunächst die klar bessere Mannschaft. Doch der Kopfball des gänzlich unbewachten Sascha Herröder nach einem Eckball von Alon Abelski missriet vollends (3.), ein Schussversuch von Andreas Voglsammer wurde von Anton Makarenko geblockt (6.). "Wir kommen aus guter Position nicht zum Abschluss, das war auch beim 0:1 gegen Stuttgart II vor einer Woche schon so", sagt Schwabl. "Fatalerweise zählen im Fußball die Tore. Deshalb sind die Ergebnisse derzeit auch nicht ungerecht. So kritisch muss man sein."

Auch dem Cottbuser Trainer Stefan Krämer blieb nicht verborgen, wie sehr die Hachinger seine Elf zu Beginn forderten: "Wir wollten Druck machen, die Leute hinter uns bringen und für die nötige Atmosphäre im Stadion sorgen - das ist nicht gelungen." Doch nach und nach wendete sich das Blatt, die erste richtig gute Möglichkeit für Energie ließ allerdings bis kurz vor der Pause auf sich warten: Einen Volleyschuss von Manuel Zeitz nach einer Ecke von Torsten Mattuschka wehrte SpVgg-Keeper Michael Zetterer spektakulär ab (39.).

Torlos ging es in die Pause, die entscheidende Phase begann dann nach einer Stunde: Zunächst hatte Yannic Thiel Glück, dass sein Fußfeger gegen Cottbus-Spieler Fanol Perdedaj nicht mit einem Elfmeter bestraft wurde (63.). Doch zwei Minuten später stand es dann 1:0, nach einem Freistoß von Mattuschka fiel die Kugel vor die Füße von Uwe Möhrle, der Rettungsversuch von Markus Schwabl half nichts mehr. Die Hachinger ließen die Flügel hängen, prompt legte Cottbus nach: Tim Kleindienst mit sattem Schuss ins Eck (72.) und ein Eigentor von Fabian Götze nach einem weiteren Mattuschka-Freistoß (75.) besiegtelten die 0:3-Niederlage.

Neben der Aufarbeitung dieses neuerlichen Negativerlebnisses werden sich die Verantwortlichen auch der Personalie Sascha Bigalke widmen müssen: Der war aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader geflogen. "Er hat eine Denkpause bekommen", bestätigt Schwabl. "Am Montag geht alles wieder neu los."

© SZ vom 03.11.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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