American Football:Derby-Gewinner

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Nach den Cowboys trauen sich auch die Rangers-Frauen die Bundesliga zu

Von Christoph Leischwitz, München

Zur Meisterschaft in der zweiten Bundesliga hatte es in der vergangenen Saison zwar nicht ganz gereicht, doch das hat die Frauen-Footballmannschaft der München Rangers nicht davon abgehalten, den nächsten Schritt zu wagen: Das Team wird in der kommenden Saison in der ersten Liga antreten. "Das Finale gegen Mainz haben wir zwar recht hoch verloren, aber auch dieser Gegner ist schlagbar", glaubt Abteilungsleiterin und Offensivspielerin Sarah Zimmermann. Und so habe die Mannschaft bei einem Treffen im Dezember bei nur zwei Gegenstimmen quasi den Aufstieg beschlossen, zumal man sich seit der Gründung im Herbst 2012 jedes Jahr spielerisch verbessert habe. Die Ligazugehörigkeit ist im deutschen Frauenfootball im Moment noch den Teams überlassen - jeder Verein soll selbst am besten einschätzen, wo er am ehesten hingehört.

Die Entscheidung der Rangers-Frauen ist sportlich höchst attraktiv. Denn so wird es in der kommenden Saison erstmals Pflichtspiel-Derbys im Dantestadion geben - die Frauenmannschaft der Munich Cowboys spielen schon seit Jahren in der höchsten Spielklasse. "Eigentlich freuen wir uns seit unserer Gründung auf diese Spiele", sagt Zimmermann. Und auch der Trainer der Cowboys, Sebastian Ayernschmalz, sieht nur Vorteile: "Die Spielerinnen freuen sich jetzt noch mehr auf die Saison. Außerdem sind Reisekosten immer ein wichtiger Punkt." Diesbezüglich sparen beide Teams nun erheblich ein, zumal mit den Crailsheim Hurricanes und den Stuttgart Scorpions Sisters zwei weitere künftige Gegner nicht weit entfernt sind. Vergangene Saison musste die Cowboys nach Kiel reisen. Je mehr Mannschaften im Süden für die erste Liga melden, umso unwahrscheinlicher werden solche Fernreisen. Gleichzeitig steigt die Möglichkeit zumindest ein bisschen an, neue Sponsoren zu finden. Denn das Derby dürfte den Bekanntheitsgrad beider Mannschaften in München erheblich steigern.

Dass beide Vereine in der ersten Liga spielen können, liegt vor allem am gesteigerten Interesse an American Football, von dem beide Teams profitieren. Die Rangers haben aktuell einen Kader von 44 Spielerinnen, die Cowboys fast genauso viele, auf beiden Seiten sind viele Anfängerinnen darunter. Die Saison läuft von April bis September, die Derby-Termine stehen noch nicht fest. Doch man ist sich sicher: Es wird spannend. "Es gibt keinen Favoriten. Im Moment finde ich den Ausgang der Partien völlig offen", sagt Ayernschmalz.

© SZ vom 04.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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