Spartipps für das Oktoberfest:Günstig feiern auf der Wiesn

Ein Hendl hier, eine Maß da - und Anreise und Übernachtung sind auch nicht gerade billig. Die meisten Wiesn-Besucher lassen mehrere Hundert Euro auf dem Oktoberfest. Einige Tipps, wie man mit weniger Geld durch die Wiesn-Zeit kommt.

Von Andrea Lindner und Martin Moser

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(Foto: dpa)

Ein Hendl hier, eine Maß da - und Anreise und Übernachtung sind auch nicht gerade billig. Die meisten Wiesn-Besucher lassen mehrere hundert Euro auf dem Oktoberfest. Einige Tipps, wie man mit weniger Geld durch die Wiesn-Zeit kommt. Ein günstiges Wiesn-Outfit Bevor es losgeht mit Schunkeln im Bierzelt, muss natürlich ein passendes Outfit her. Für ein Designer-Dirndl kann eine Frau leicht mehr als 1000 Euro ausgeben. Wer sparen will, darf nicht auf die bekannten Namen schielen, sondern sucht in traditionellen Läden abseits der großen Einkaufsmeilen nach einem Dirndl. Wer partout nicht dazu bereit ist, etwas für die Tracht auszugeben - und missbilligende Blicke von Einheimischen in Kauf nehmen will - der kann sich ein komplettes Outfit ab 50 Euro zulegen. Zur Wiesn-Zeit finden sich die Läden mit den teils faschingsähnlichen Kostümen besonders um den Hauptbahnhof. Klar ist: hundertprozentig stilsicher ist es nicht unbedingt - und man muss damit leben, dass dutzende andere Mädels darin herumlaufen.

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(Foto: Johannes Simon/Getty Images)

Second-Hand Tracht Bei den Männern reißt vor allem die Lederhose ein Loch in den Geldbeutel: 500 Euro kostet ein Edelmodel mindestens. Dazu kommen noch ein Hemd, ein Janker und eventuell Schuhe. Weitaus billiger kommt jeder Wiesn-Fan mit einer gebrauchten Tracht weg. In München stehen zur Zeit in fast jedem Schaufenster der unzähligen Second-Hand-Läden Puppen in Lederhose oder Dirndl. Zum Bespiel im Kleidermarkt im Tal 30. Hier gibt es Dirndl ab 40 Euro und Lederhosen ab 60 Euro. Für die Jungs geht aber zur Not auch ein kariertes Hemd zur Jeans - das hat fast jeder im Schrank. Aber generell gilt: Auch ohne Trachtenoutfit wird man ins Zelt gelassen. Dass Dirndl und Lederhose Pflicht seien, ist nur ein Gerücht.

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(Foto: Claus Schunk)

Die Fahrt zur Wiesn Wenn das Outfit sitzt, geht's auf zum Oktoberfest. Nur wie am besten hinkommen, ohne gleich ein Vermögen dafür auszugeben? Für Oktoberfestbesucher aus dem Norden kann sich das Quer-durchs-Land-Ticket der Bahn rechnen. Mit vier Mitfahrern kommt man für 13,60 Euro bis nach München. Einzige Voraussetzung: viel Sitzfleisch. Von Hamburg braucht man gute zwölf Stunden. Etwas schneller und trotzdem noch relativ günstig geht es mit den Fernbussen. Genug Zeit bleibt in beiden Fällen, um während der Fahrt das erste Bier zur Einstimmung auf die Wiesn zu trinken. Mit dem Auto direkt zum Festgelände zu fahren, ist eine schlechte Idee: Keine Parkplätze, den ganzen Abend kein Bier und viel Stress. Besser die letzten Meter zu Fuß zu laufen oder die U-Bahn nehmen. An der Haltestelle Theresienwiese begrüßt einen die heimliche Hauptattraktion des Oktoberfests: der Ansager der Münchner Verkehrsbetriebe, der mit viel Geduld und Humor im tiefsten Oberbairisch die Menschenmassen auf dem Bahnsteig dirigiert.

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(Foto: dpa)

Der Wiesn-Tisch Auf dem Oktoberfest angekommen, muss ein Platz her, um die erste Maß bestellen zu können. Unseriöse Anbieter verkaufen Wiesn-Tische im Internet für mehrere Tausend Euro. Doch so viel Geld auszugeben ist gar nicht nötig. In diesem Jahr gibt es mehr Plätze für Kurzentschlossene: Unter der Woche muss ein Viertel der Tische von Reservierungen frei gehalten werden. An Sonn- und Feiertagen sind es 50 Prozent bis 15 Uhr, danach noch 35 Prozent. Wer früh genug da ist, hat also gute Chancen, nicht vor verschlossenen Türen zu stehen.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Alternativen zum Festzelt Sollte es dennoch schwer werden, ins Festzelt zu kommen, ist die "Oide Wiesn" eine Alternative: Einen Platz findet man in den traditionellen Zelten fast immer. Aber auch in den Biergärten der großen Festzelte findet sich leichter ein Tisch als drinnen. Bei schönem Wetter ist die Stimmung dort fast genauso gut wie im Zelt.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Kein teures Hendl Im Biergarten bekommt man nicht nur leichter einen Platz, hier schafft es der geschickte Sparfuchs vielleicht auch, von seiner selbst mitgebrachten Butterbreze abzubeißen. Das macht zwar fast niemand, aber so spart man sich das Geld für das teure Hendl. Wer nicht mit einer Tupperbox über das Oktoberfest laufen möchte, kann sich zum Beispiel einen Döner auf dem Weg vom Bahnhof zur Wiesn holen. Der kostet mit 3,50 Euro nur ein Drittel eines Hendls und bietet ebenfalls eine gute Grundlage fürs Bier.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Preiswerte Fahrgeschäfte Mit den Kindern in die Achterbahn, sich beim Schichtl im Hinrichtungskabinett gruseln und danach aufs Teufelsrad: An einem Wiesntag leert sich der Geldbeutel rasend schnell, wenn die Kinder mal wieder jede Attraktion auf dem Festgelände ausprobieren wollen. Damit der Oktoberfestbesuch kein allzu großes Loch in die Haushaltskasse reißt, gibt es an den beiden Wiesn-Dienstagen den Familientag: Von zwölf bis 18 Uhr bieten viele Fahrgeschäfte ermäßigte Preise an. Einige Imbissbuden schließen sich an und verkaufen Essen und Getränke ebenfalls billiger. Ein Tipp für Sparfüchse ist auch die "Oide Wiesn": Hier zahlt man zwar einmalig drei Euro Eintritt, kann dann aber Wiesn-Klassiker wie Schiffschaukel oder Kinderkarussell für einen Euro benutzen.

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(Foto: dpa)

Ein kleines Plätzchen für die Nacht Einen Schlafplatz zu finden, ist für viele Nicht-Münchner das größte Problem. Die meisten Hotels sind Monate vorher ausgebucht und sowieso viel zu teuer. Im Hilton kann man noch für 434 Euro in einer der gehobenen Suiten absteigen. Sogar in Hostels und Jugendherbergen sind die Preise zur Wiesn-Zeit teurer als sonst. Viele Leute vermieten privat ihre Couch oder ein Zimmer - oft für mehr als 100 Euro pro Nacht. Wer Glück hat, findet noch eine kostenlose Schlafmöglichkeit. Zum Beispiel über das Portal couchsurfing.org. Wem Bequemlichkeit nicht so wichtig ist, der kann seine Nächte auf dem Campingplatz verbringen. Die liegen oft ein wenig außerhalb, sind dafür aber sehr günstig. Da ist das S-Bahn-Ticket zur Wiesn locker noch drin. Bei "The Tent", einem Jugendcamp im Kapuzinerhölzl beim Botanischen Garten, kann jeder für sieben Euro auf dem Boden nächtigen oder bekommt ein Bett für zehn Euro in einem der großen Gruppenzelte. Und, je mehr Geld nach der Wiesn noch im Geldbeutel ist, desto breiter ist das Grinsen auf der Heimfahrt. Auch wenn der Kopf dröhnt und der Hals weh tut.

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