Schwabing:Weniger Autos, mehr Grün

Lesezeit: 2 min

Unwirtlich: Geparkte Autos dominieren den Artur-Kutscher-Platz. (Foto: Matthias Ferdinand Döring)

Der Schwabinger Bezirksausschuss lädt zu einem Info-Abend für die Umgestaltung des Artur-Kutscher-Platzes ein

Von Stefan Mühleisen, Schwabing

Wer in Altschwabing die Occamstraße Richtung Norden entlangspaziert, der stößt bald auf einen trostlosen Platz. Eine seltsam unwirtliche Fläche mitten im Wohngebiet, die dem schöngeistigen Wirken seines Namensgebers nicht zur Ehre gereicht: Der Artur-Kutscher-Platz ist lange schon ein lieblos gestalteter Stadtraum, von vier Straßen umschlossenen, meistens zugeparkt. Seit gut 20 Jahren drängt der Bezirksausschuss auf eine Aufwertung und Neugestaltung, jetzt könnte dieser Wunsch auch vieler Anwohner endlich in Erfüllung gehen - und der Bezirksausschuss will die Bürger teilhaben lassen an den Vorbereitungen.

Das Gremium lädt für diesen Dienstag, 29. November, zu einer Info- und Diskussionsveranstaltung in die Seidlvilla ein. "Artur-Kutscher-Platz: Autoabstellfläche oder urbaner Raum" lautet der Titel der Veranstaltung, die um 17.30 Uhr beginnt.

Der Artur-Kutscher-Platz zählt zu den Dauerbrennern im Schwabinger Lokalgremium. Immer wieder haben die Bürgervertreter Eingaben ans Planungsreferat gemacht, die das Ende der Parkplatz-Ödnis und ein urbanes Platz-Gefüge zum Inhalt haben. Doch lange Zeit kamen immer nur vertröstende Briefe: Man wisse um das Problem, doch es gebe andere Prioritäten. Zum allseitigen Missfallen stellte die Stadt auf der Platzfläche auch noch Wertstoff-Container auf, die sich zum beliebten Müllabladeplatz entwickelten.

Zuletzt erschien im Juni 2012 ein Durchbruch in greifbarer Nähe: Das städtische Baureferat wurde damit beauftragt, Untersuchungen für die Umgestaltung anzugehen. Dabei ging es vor allem um die Verkehrsführung, aber auch um den Wegfall von Parkplätzen. Schon 2012 kam aus der Stadtverwaltung das Signal, dass 35 Stellplätze wegfallen könnten.

In der Folge der Untersuchungen hat das Baureferat nun offenbar kein Problem damit, alle Fahrzeuge von der Mittelinsel zu verbannen, um auf diese Weise Platz für eine grüne Insel an der Nordseite zu machen. "Die Parkplätze sind entbehrlich", fasst der Bezirksausschuss-Vorsitzende Werner Lederer-Piloty (SPD) die Kernbotschaft zusammen. Nach seinen Worten plädieren die behördlichen Planer dafür, das Stück der Gohrenstraße zur Kunigundenstraße hin aufzugeben, um damit an die baumbestandene Grünfläche anzuschließen. Aufgrund eines Verkehrsgutachtens sei das möglich.

Der Bezirksausschuss hat sich indes schon konkrete Entwürfe von dem Schwabinger Architekten Fritz Hubert erstellen lassen. Die Planskizzen werden bei der Veranstaltung an diesem Dienstag vorgestellt - und die Bürger dürfen und sollen ihre Wünsche, Ideen und Anregungen artikulieren. Der Bezirksausschuss will daraus dann einen konkreten Antrag an die Stadt destillieren. Lederer-Piloty wird an dem Abend einen Einführungsvortrag halten, der sich auch mit der Bedeutung der Plätze im urbanen Raum insgesamt beschäftigt. Eingeladen sind zudem Vertreter des Baureferates.

© SZ vom 29.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: