Schwabing:Störender Wohnturm

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Lokalpolitiker kritisieren Baupläne auf dem Gelände des Klinikums

Von Ellen Draxel, Schwabing

Westschwabings Lokalpolitiker sind gegen ein Wohn-Hochhaus im Norden des Schwabinger Krankenhauses. Der 50 Meter hohe Turm, der durch zwei weitere Wohnneubau-Riegel westlich und östlich des Hochpunkts sowie ein Gebäude für Gastronomie und Läden im Süden Richtung Kölner Platz ergänzt werden soll, harmoniert nach Ansicht des Bezirksausschusses nicht mit der Umgebung. Für die angestrebte Neubebauung der jetzigen Häuser 27, 12, 28, 10 und 30 im rückwärtigen Teil des Klinikgeländes sowie dem südlich davon situierten Bau 13 fordern die Bürgervertreter stattdessen "eine städtebauliche beziehungsweise architektonische Gesamtkonzeption mit den westlichen Gebäuden 1 bis 3". Die Optik des Areals soll nach Ansicht des Gremiums auch künftig wie aus einem Guss erscheinen.

Bis 2022 zieht sich das Schwabinger Klinikum in den Südosten seines Geländes an der Parzivalstraße zurück. Weil der neue Medizincampus nur noch rund 415 statt wie bislang 700 Betten haben soll, würde das Kommunalreferat die Flächen im Norden am liebsten frei räumen und neu bebauen. Entscheidend ist für die Stadtteilpolitiker aber das "Wie".

Eine moderne Kinderklinik im Osten des Areals ist bereits im Bau, auch die Gynäkologie und Geburtshilfe, ein Mutter-Kind-Zentrum, ein Notfallzentrum für Erwachsene samt Hubschrauberlandeplatz und die Dermatologie sind langfristig in Schwabing angesiedelt. Geplant sind außerdem ein Kinderhospiz im noch fertig zu sanierenden Haus 1 und eventuell Wohnungen für Klinik- und Pflegepersonal in Haus 2.

Bereits vor zwei Jahren hatte der Bezirksausschuss erklärt, dass er sich für die frei werdenden Gebäude 1 bis 3 im Westen des Geländes Wohnungen für Klinikbeschäftigte mit niedrigem und mittlerem Einkommen wünscht. Aber auch Eltern, deren Töchter und Söhne in der Kinderklinik behandelt werden, sollten in diesen Häusern vorübergehend eine Bleibe finden. Kurzzeitwohnungen für Medizintouristen auf dem Klinik-Areal hingegen lehnt das Gremium ab.

© SZ vom 10.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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