Schwabing:Schwarzbauen bislang ohne Folgen

Baulicher Wildwuchs ist nicht tolerabel. Ein überdimensionaler Wintergarten im sechsten Stock eines Haues an der Hiltenspergerstraße 47 muss rückgebaut werden - ein Schwarzbau, errichtet ohne Genehmigung der Lokalbaukommission (LBK). Um einen Abriss zu vermeiden, hatte der Bauherr bereits vor einem Jahr versucht, das verglaste Bauwerk in der obersten Etage des Gebäudes quasi im Nachgang zu legalisieren. Doch er machte die Rechnung ohne den Bezirksausschuss. Die Westschwabinger Stadtteilvertreter lehnten den Antrag seinerzeit einstimmig ab, forderten außer einem Rückbau auch noch eine Ordnungsstrafe. Zumal das Eckgebäude an der Horscheltstraße einen zweiten, ebenfalls schwarz gebauten Wintergarten aufweist. Die LBK folgte diesem Votum insofern, als sie die Baugenehmigung an einen Rückbau der überbordenden Maße koppelte. Und eine Frist von sechs Monaten setzte. Bis Januar 2016 hätte der Rückbau demnach erfolgen müssen, passiert ist bis dato nichts. Aus Mangel an Personal, wie die Genehmigungsbehörde dem Bezirksausschuss sagte.

Die Bürgervertreter wollen nun wissen, wie die LBK weiter vorgeht. Auf sich beruhen lassen möchten sie die Sache nicht: Sie fürchten, das Beispiel könnte ansonsten Schule machen. Nicht nur an anderer Stelle im Viertel, sondern auch an der Hiltenspergerstraße 47 selbst. Dort findet sich neben den bereits bestehenden Wintergärten noch freier Platz auf dem Balkon.

© SZ vom 26.08.2016 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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