Anlässlich der ungelösten Frage nach einem Ausweichquartier für die geschlossene Kindertagesstätte an der Haimhauserstraße in Schwabing hält die CSU im Stadtrat das Bildungsreferat an, stadtweit Konsequenzen aus diesem Fall für den Bauunterhalt der Einrichtungen zu ziehen. In einer Presseerklärung fordert die christsoziale Fraktion von der Behörde "mehr Kreativität bei der Standortsuche".
Die Kindertagesstätte war Anfang 2016 überraschend für den Betrieb geschlossen worden, nachdem Gutachter Schäden an der Substanz des alten Gebäudes festgestellt hatten. Eine Generalsanierung für die Dauer von drei Jahren sei nötig, hieß es. Die 100 Plätze der Altschwabinger Einrichtung wurden in die neu Kita an der Lissi-Kaeser-Straße in Schwabing-West einquartiert, nach langem Hin und Her zudem ein Shuttle-Service für die Kinder eingerichtet. Der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann richtet seitdem immer wieder dringende Appelle an die Stadt, eine Interimslösung zur Verfügung zu stellen und schlug drei Standorte für Pavillonanlagen vor - die das Bildungsreferat alle aber ablehnte. Es werde nun "weiter nach geeigneten Mietobjekten" gesucht, schrieb die Behörde zuletzt in einer Beschlussvorlage.
Als Wortführerin für die CSU-Fraktion kritisiert Stadträtin Dorothea Wiepcke die weiterhin ungelöste Situation scharf. "Den konkret betroffenen Eltern und Kindern wurde und wird durch die baugutachterliche Schlamperei einiges abverlangt", wird sie in dem Schreiben zitiert. Sie verlangt vom Bildungsreferat, grundsätzlich Lehren aus der Angelegenheit zu ziehen: Was, so solle die Behörde überlegen, könne man besser machen, damit sich ein solcher Fall nicht wiederholt. Sie dringt darauf, bei der Suche nach Freiflächen "mit mehr Engagement an die großen örtlichen Unternehmen heranzutreten" mit dem Ziel, zumindest eine abgespeckte Version der Kita in der Umgebung zu verwirklichen.