Schwabing:Parkplatz unter dem Kasernenhof

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Auf der Teilfläche "Feld" des künftigen Kreativquartiers entstehen 325 Wohnungen

Von Ellen Draxel, Schwabing

Das Gelände der ehemaligen Luitpoldkaserne an der Schwere-Reiter-Straße wird neu bebaut. Auf diesem gut 65 000 Quadratmeter großen Areal, das als Teilbereich "Feld" zum künftigen Kreativquartier östlich der Dachauer Straße zählt, entstehen circa 325 Wohnungen in fünf- bis sechsgeschossigen Zeilenbauten, eine auf fünf Züge ausgelegte Grundschule mit Sportplatz, Turnhalle und grünem Pausenhof, eine Kindertagesstätte sowie gewerbliche Nutzungen.

In vier Teilgebiete - Kreativ-Labor, Kreativ-Feld, Kreativ-Park und Kreativ-Plattform - haben die Sieger des Ideenwettbewerbs, die Berliner Architekturbüros Teleinternetcafé und TH Treibhaus, das neue Kreativquartier zwischen Dachauer, Schwere-Reiter-, Infanterie-, Heß- und Lothstraße aufgesplittet. Der Bereich Feld, der zum westlichen Schwabing gehört, ist der erste, für den die Stadt jetzt einen Bebauungsplan erarbeitet hat.

Möglichst grün und kommunikativ, so das städtische Credo, soll das neue Viertel werden. Die Planung sieht vor, Dachflächen zu begrünen und sie als "Aufenthalts- und Spielflächen, Gemeinschaftsflächen für Grillabende sowie Flächen für urbanes Gärtnern" auszuweisen. Ein Vorhaben, das der Bezirksausschuss Schwabing-West ausdrücklich "begrüßt". Autos parken im "Feld" in zwei Tiefgaragen, "um oberirdisch nutzbare Grünflächen zu ermöglichen". Die Parkgarage unterhalb des früheren Kasernenhofes etwa ist so dimensioniert, dass alle Bestandsbäume darüber erhalten werden können. Die Grünfläche im Bereich der ehemaligen Luitpoldkaserne wird als weitläufige Rasenfläche mit einem umgebenden Baumkarree entwickelt, sie soll die Mitte des neuen Teilquartiers bilden.

Von den Kasernengebäuden selbst sind noch sieben erhalten, fünf gruppieren sich um den Kasernenplatz. Das Haus an der Schwere-Reiter-Straße 4 steht bereits unter Denkmalschutz, ebenso die die Gebäude umgebende alte Mauer mit ihren Toren. Die Lokalpolitiker, die um Stellungnahme zur aktuellen Planung gebeten wurden, fordern, das gesamte Ensemble als "historisch bedeutsamen Ort" zu erhalten.

Ansonsten bitten die Stadtteilvertreter vor allem um eine verbesserte Infrastruktur. Das Ärztehaus, das zunächst für den Ackermannbogen gefordert, von der Verwaltung aber wegen einer zu hohen Ärztedichte im Umkreis der Siedlung abgelehnt wurde, soll nach dem Wunsch des Bezirksausschusses nun im Kreativfeld realisiert werden. Auch Nachbarschaftstreffs seien in den beiden größten Wohngebieten des Kreativquartiers, dem Feld und der Plattform, sinnvoll, um für Integration zu sorgen. Räumlichkeiten für Horte und Betreuungsinitiativen dagegen, Begegnungsmöglichkeiten für Senioren sowie ein Kinder- und Jugendtreff könnten auch in anderen Teilquartieren angesiedelt sein. Sie sollten aber "für das gesamte Kreativquartier Berücksichtigung finden".

© SZ vom 20.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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