Schwabing:Mehr Grün für die Belgradstraße

Der Hoffnungsschimmer ist schnell wieder erloschen. Im Oktober hatten Vertreter des Baureferats am Rande einer Unterausschuss-Sitzung des Westschwabinger Stadtteilgremiums noch durchblicken lassen, dass der Mittelstreifen der Belgradstraße zwischen Scheidplatz und Petuelring endlich neu gestaltet werden könne. Mit Bäumen, Büschen und Hecke - ähnlich wie in der Waldfriedhofstraße in Sendling-Westpark. Derzeit blühen auf der sechshundert Meter langen Trasse durch Schwabing lediglich Grashalme und Blumen, fünf Jahre zuvor dominierten Schotter, Schutt und Unkraut den Bereich der ehemaligen Trambahngleise.

Die Lokalpolitiker zeigten sich erfreut über die Ankündigung: Die Belgradstraße als eine der Hauptverkehrsachsen durch Schwabing mit Baumpflanzungen optisch aufzuwerten, fordert das Gremium seit mehr als 25 Jahren. Doch das Konzept, das die Bürgervertreter nun vom Baureferat vorgelegt bekamen, sieht lediglich "drei verschiedenfarbig blühende Sträucher" vor. Darunter sollen zwar Großsträucher sein, die eine "baumartige Wirkung" entfalten. Aber eben keine Bäume. Die Verkehrsplanung für den Münchner Norden und das Klinikviertel, begründet die Verwaltung ihren Entwurf, befinde sich derzeit in der Entwicklung. Nehme der Verkehr zu, sei auch eine "Umprofilierung der Belgradstraße nicht auszuschließen".

Dieser Argumentation wollen die Lokalpolitiker nicht folgen. "Wenn tatsächlich so viel Verkehr in Zukunft über die Belgradstraße hereinschwappt, ist es gut, wenn man hier Bäume hat", sagt Gremiums-Chef Walter Klein (SPD). Ansonsten könne man "zumachen" in Schwabing. "Wir brauchen Grün. Nicht nur Straßen."

© SZ vom 04.07.2016 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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