Schwabing:Laut, zu spät, zu nah am Schulweg

Lesezeit: 1 min

Weiter Klagen über Buslinie 59 am Ackermannbogen

Von Ellen Draxel, Schwabing

Die Kritik von Ackermannbogen-Bewohnern an der Buslinie 59 ebbt nicht ab. Nach wie vor beschweren sich Nachbarn über den Lärm, den die Motoren der Busse vor allem in den Nachtstunden verursachen. Die Immissionswerte des Busverkehrs, sagen die Anlieger, seien bei der Planung der Georg-Birk-Straße "nicht korrekt ermittelt worden", die relevanten Werte würden "überschritten". Der Bezirksausschuss Schwabing-West sieht das anders: "Der Bebauungsplan", so der Vorsitzende Walter Klein (SPD), "ist rechtskräftig, die Sache ist vonseiten der Stadt geklärt." Die Bitte der Anwohner, Elektrobusse statt Dieselfahrzeuge im Viertel einzusetzen, unterstützen die Lokalpolitiker jedoch ausdrücklich. Einen entsprechenden Antrag haben sie schon vor Monaten gestellt.

Seit die Busse der Linie 59 vor eineinhalb Jahren erstmals durch das Zentrum der Neubausiedlung rollten, gibt es Ärger im Quartier. Zunächst wegen der Endhaltestelle: Anlieger hatten sich beklagt, die Motorengeräusche des Busses raubten ihnen den Schlaf. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) reagierte, verlegte den Pausenstandort. Seit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember hält der Bus in den Nachtstunden nicht mehr an der ersten Endhaltestelle Ackermannbogen, sondern fährt bis zur Haltestelle Georg-Birk-Straße am Stadtplatz durch und absolviert dort seine Wartezeit. Unstimmigkeiten gab es außerdem wegen der anfänglichen Unpünktlichkeit des Busses. Die Linie 59 ist lang und der Bus gerät, da er teilweise den Mittleren Ring passiert, häufig in den Stau. Die MVG führte daraufhin ein zusätzliches Fahrzeug ein, um den Takt zu verdichten. Und richtete eine zweite Haltestelle an der Elisabeth-Kohn-Straße ein.

Nun aber sorgen sich Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder an dieser Ecke. "Das Verkehrsaufkommen innerhalb der 50 Meter zwischen Ausstiegs- und Starthaltestelle ist vor allem morgens gegen 7.30 Uhr sehr hoch", erzählt eine Mutter. Nicht nur drei Tiefgaragenausfahrten und die Einfahrt zur Warenanlieferung des Edeka-Supermarkts befänden sich dort. Oft stünden in diesem Abschnitt auch drei Busse hintereinander. "Der Ackermannbogen ist ein Wohngebiet mit vielen schulpflichtigen Kindern. Deren Schulweg gestaltet sich zunehmend schwierig und gefährlich." Würden die Busfahrer, falls möglich, bis zur vorderen Haltestelle durchfahren, könnte das aus Sicht von Eltern und Lokalpolitikern die Situation entspannen. Zur Besserung beitragen soll auf Wunsch des Stadtteilgremiums außerdem ein Parkverbot zwischen acht und neun Uhr morgens vor der Kita "Kindervilla Drei Eichen" einige Meter weiter.

© SZ vom 09.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: