Schwabing:Großes Halleluja

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Die etwas anderen Stalltiere: Schaf, Ochs und Esel sind recht durchgeknallt, aber die Lieblinge der Schwabinger Adventszeit. (Foto: Hilda Lobinger/oh)

Das Tams-Theater präsentiert seine Adventsgeschichte mit Schaf, Ochs und Esel

Von Nicole Graner, Schwabing

Ach, dieses Schaf! Es ist einfach mal in den Sommerurlaub gefahren und will nicht mehr zurück nach Bayern. Besser gesagt, nach Schwabing. Dabei wird es so dringend gebraucht. Es muss doch dabei sein, wenn Ochs und Esel in der alljährlichen Adventsgeschichte des Tams-Theaters auf der kleinen Garagenbühne an der Haimhauserstraße durchaus skurrile Abenteuer rund um das Christkind erleben. Aber: Es kommt nicht. Will nicht.

Ob das den Schwabingern gefällt? Denn in den vergangenen vier Jahren haben sich die Fans des offenen Garagentors schon ein bisschen in dieses bezaubernde, etwas tollpatschige Schaf verliebt, das so hinreißend von Ines Honsel gespielt wird. Was bleibt Ochs (Lorenz Seib) und Esel (Alex Röhrle) also übrig? Sie müssen sich aufmachen, um das Schaf irgendwo im Süden zu finden und es zu überreden, endlich in den Stall zurückzukommen.

Ob das gelingen wird? Regisseur und Schauspieler Lorenz Seib vom Tams-Theater will nicht allzu viel verraten. "Irgendwie vergessen alle Tiere im Süden ein bisschen die Zeit", sagt er und lacht. Wohl deshalb, weil er im Geiste schon die Geschichte der drei durchgeknallten Stalltiere vor Augen hat. Die wird auch im fünften Jahr nicht weniger abgedreht. "Es ist gar nicht so einfach", sagt Seib, "sich jedes Jahr wieder etwas Neues und Gutes einfallen zu lassen". Aber Seib kann sich auf den Ideenreichtum seines Teams verlassen. Es ist eingespielt. Jeder bringt seine Gedanken mit ein. Während der Proben und auch dann, wenn das Schaf - so es mal da ist - auf der Bühne mit den Augen klimpert.

Und so machen die Zuschauer, Ochs und Esel am ersten Adventssonntag einen Ausflug an einen Strand im Süden, erleben eine Bademoden-Show der Tiere. Und später ist es der merkwürdige Nikolaus, der ein Stalltier-Casting initiieren will, damit die Geschichte weitergeht. Zwei Dinge stehen fest: Absurd ist alles, was an den vier Adventssonntagen im Garagentor der Haimhauserstraße 15 passieren wird. Und, so sagt Seib: "Es wird am Ende so ein großes Halleluja geben. So ein schönes, wie es noch nie war." Wenn das stimmt, kann man hoffen, dass Schaf, Ochs und Esel doch noch den Weg rechtzeitig nach Schwabing schaffen. Aber bevor es zu Spekulationen kommt, geht man am besten selbst hin. Frei nach dem Motto: "Wenn der Advent vor der Tür steht, geh hin und öffne."

"Macht auf das Türl": Jeden Adventssonntag, 17 Uhr, Tams-Theater-Garage an der Haimhauserstraße 15. Anschließend Glühwein und Lebkuchen.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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