Schwabing:Es weihnachtet sehr

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Ein ruhiger Fleck: der Hohenzollernplatz in Schwabing. (Foto: Florian Peljak)

Die warmen Tage sind vorbei, längst herrscht grauer Herbst, am 29. November ist bereits der erste Advent. Zeit für genussvolles Schlendern über Weihnachtsmärkte, für ein Gläschen Glühwein und Lebkuchen. In diesem Jahr soll zum ersten Mal auch der Hohenzollernplatz Dreh- und Angelpunkt des adventlichen Treibens werden. Zumindest wünschen sich das zwei Veranstalter. Der eine plant einen südamerikanisch angehauchten Event mit weihnachtlichem Ambiente über wenige Tage. Der andere will einen Weihnachtsmarkt während der kompletten vier Wochen bis Heiligabend abhalten, allerdings nur mit vier bis sechs Buden. Laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) muss ein Weihnachtsmarkt aber mindestens zwölf Stände haben, sonst gilt er nicht als solcher. Anträge an die Genehmigungsbehörde haben beide Veranstalter noch nicht gestellt. Dennoch stellte der Westschwabinger Bezirksausschuss bereits jetzt klar, dass den Anwohnern des Hohenzollernplatzes eine langfristige Dauerbeschallung "nicht zuzumuten" sei.

Der Alpenmarkt mit zünftiger Musik, Weißwurst-Frühstück, Schafkopf-Turnier und Verkaufsbuden, der in der zweiten Julihälfte auf dem Hohenzollernplatz stattfand, hat die Lokalpolitiker sensibilisiert. Dank der musikalischen Dauerdröhnung hagelte es danach Beschwerden - was Gremiumschef Walter Klein (SPD) zu der Bemerkung veranlasste, der Hohenzollernplatz sei "ein Platz für die Bürger und nicht für kommerzielle Veranstaltungen". Das KVR reagierte und hat für künftige "vergleichbare Veranstaltungen" striktere Vorgaben erlassen: So soll Live-Musik nun erst nach 16 Uhr zugelassen sein und die Lautsprecher sind Richtung Straße auszurichten. Außerdem möchte das KVR nicht mehr jede Aktion auf jedem Platz ermöglichen. Das soll in den Veranstaltungsrichtlinien verankert werden. Die Bezirksausschüsse könnten dann stärker in die Entscheidung eingebunden werden; bislang gibt es nur ein Anhörungsrecht.

Was das für die geplanten Weihnachtsmärkte auf dem Hohenzollernplatz heißt, ist offen. Die Lokalpolitiker wollen abwarten, was sie vorgelegt bekommen.

© SZ vom 20.10.2015 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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