Schwabing:Direttissima ins Berliner Viertel

Es ist schön, dass man im neuen Quartier des Schwabinger Tors an der Leopoldstraße das Wasser des Nymphenburger Kanals wieder nach oben geholt hat, das bis dahin unterirdisch floss. Das stetige Fließen wertet das Wohnen auf, und die Stufen eines Art Wasser-Theatrons sind schöne Lese-Oasen, welche die Anwohner - auch des Berliner Viertels - noch bewusster wahrnehmen müssen. Und noch etwas ist schön: Dass endlich der Durchgang Berliner Viertel/Leopoldstraße möglich ist. Vorbei ist die Zeit von gefährlichen Trampelpfaden, die häufig genutzt worden sind, um den Umweg über die Johann-Fichte-Straße zu vermeiden. Genutzt wurde der nicht ausgewiesene Weg auch schon mal mit Koffern, um schneller von der Leopoldstraße aus zum Flughafen-Bus zu gelangen.

Der neue Durchgang wird bereits jetzt sehr intensiv genutzt. Auch wenn man mit dem Fahrrad die versetzten Sperren mit der Aufschrift "Tram hat Vorrang" nicht ganz so leicht umfahren kann, ist es doch eine Erleichterung - und es verbindet die beiden Viertel endlich miteinander. Auch Michael Urban vom Restaurant "La Bohème" ist froh über den Durchgang. "Es ist spürbar, dass jetzt mehr Menschen zu uns kommen", sagt er und freut sich. Denn noch hat der Chef der Gaststätte die große Baustelle der neuen Tram-Haltestelle vor der Nase, der viele vor einem Restaurant-Besuch abschreckt. "Bald ist es hoffentlich geschafft", sagt Urban weiter und freut sich auf den Zeitpunkt, an dem der Platz das wird, was er werden soll: ein Treffpunkt. Zum Einkaufen, Verweilen und gut Essen.

© SZ vom 20.07.2017 / ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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