Schwabing:Breite Gehwege locken Falschparker

Stellplätze sind innerhalb des Mittleren Rings Mangelware, deshalb wird oft geparkt, wo Platz ist. Nicht selten rechtswidrig und gerne auch an Ecken, die dafür nicht gedacht sind, wie im Kreuzungsbereich Herzog-/Erich-Kästner-Straße. Vor zwei Jahren gab es dort noch eine Ampel, mittlerweile wurde sie abgebaut. Die Kreuzung liegt in einer Tempo-30-Zone. Um Fußgängern das Überqueren der Straße an dieser Stelle auch ohne Grünsignal zu erleichtern, hatte die Stadt seinerzeit auf ausdrücklichen Wunsch des Westschwabinger Bezirksausschusses investiert und große Gehwegflächen gebaut, um die Furt für Fußgänger zu verkürzen. Das Kreisverwaltungsreferat hielt diese "überdimensionierten Gehwegnasen" damals bereits für "nicht notwendig" und plädierte stattdessen für eine Verkehrsinsel.

Nun zeigt sich, dass die Bedenken der Verkehrsbehörde berechtigt waren und die übergroßen Bürgersteige regelmäßig zugeparkt werden - und nicht nur an dieser Ecke, sondern vielerorts in München. Eine "im Hinblick auf die kostenintensiven Bemühungen alles andere als erfreuliche Situation", kritisiert das KVR. Die Westschwabinger Lokalpolitiker haben das Dilemma inzwischen auch erkannt und die Verwaltung gebeten, bei künftigen Lösungen Gefährdungen und Parkprobleme "von vornherein auszuschließen". Was sie sich konkret darunter vorstellen, definieren sie nicht.

Im Falle der Herzog-/Erich-Kästner-Straße sieht die Verkehrsbehörde nur zwei Möglichkeiten, Falschparken zu unterbinden: Die Polizei müsse die Verstöße konsequent ahnden - oder das Baureferat stellt Poller auf, die das Auffahren auf den Gehweg verhindern.

© SZ vom 25.04.2015 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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