Schwabing:Ackermannbogen gut versorgt

Lesezeit: 1 min

Kita an der Lissi-Kaeser-Straße bietet derzeit genügend Plätze

Der Unmut steht Ani-Ruth Lugani (SPD) ins Gesicht geschrieben, als er das Thema Lissi-Kaeser-Straße in der Sitzung des Westschwabinger Bezirksausschusses (BA) zur Sprache bringt. Der Vorsitzende des Unterausschusses Soziales sorgt sich um die Anzahl an Kindergartenplätzen für den Ackermannbogen.

Das Problem steht nicht zum ersten Mal auf der BA-Agenda. Das Haus für Kinder an der Lissi-Kaeser-Straße ist neu, es wurde errichtet, um den Betreuungsbedarf des Neubauquartiers zu decken. Doch beherbergt werden in der Einrichtung seit einem halben Jahr Kinder aus dem Nachbarbezirk, aus der städtischen Kindertagesstätte an der Haimhauserstraße. Deren altes Domizil wird generalsaniert, jeden Morgen müssen die Mädchen und Jungen die Strecke bis an den Ackermannbogen zurücklegen.

Anfangs waren es 98 Kinder, die von der Haimhauserstraße ins westliche Schwabing kamen. Inzwischen ist es nur noch rund die Hälfte. Die zu Schuljahresbeginn frei gewordenen Plätze habe man, informierte Stadtschulrätin Beatrix Zurek Ende Oktober die Lokalpolitiker, "nicht nach dem regulären Vergabemodus über das Online-Anmeldeverfahren Kitafinder plus vergeben, sondern durch die Kita-Elternberatungsstelle".

Die Beratungsstelle sucht Betreuungsplätze für Kinder, deren Eltern bei der Suche nicht selbst fündig wurden. Sie ist laut Zurek aber auch "bemüht, Klagen von Eltern wegen Nichterfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz zu vermeiden". Dieser Punkt ist es, der Lugani besonders ärgert. "Soll künftig die Lissi-Kaeser-Straße als Back-up für Eltern dienen, die der Stadt mit juristischen Mitteln drohen oder gar den Rechtsweg beschreiten?" fragen sich die Bürgervertreter.

Bildungsreferats-Sprecherin Ursula Oberhuber kann jedoch Entwarnung geben. "Alle Familien aus dem Ackermannbogen, die sich bei der Elternberatungsstelle gemeldet haben, haben an der Lissi-Kaeser-Straße einen Platz bekommen." Außerdem, sagt sie, seien sämtliche im September frei gewordenen Plätze "an Kinder vergeben worden, die im regionalen Umfeld wohnen". Der Bezirksausschuss hatte befürchtet, eine aus der ganzen Stadt zusammengewürfelte Truppe in der Einrichtung zu haben - ohne die Chance auf Entstehung eines sozialen Zusammenhalts.

© SZ vom 26.11.2016 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: