Riem:Ufer voller Missverständnisse

Am Riemer See führt das Schild "Zieranlage" zu Irritationen bei den Badegästen

Die Pflanzung von jungen Laubbäumen und Kiefern auf der Wiese am Südufer des Riemer Sees hat in Verbindung mit der Beschilderung zu Irritationen geführt. So wurden unerschrockene Frühsommer-Badegäste, wie sie schildern, von der frisch bepflanzten Liegewiese Richtung Trudering und Gronsdorf vertrieben.

Der Liegebereich ist bereits frisch gemäht; die neu gepflanzten Bäume sollen, so das Baureferat der Stadt, Seebesucher vor der Sonne schützen. Von einem Liege- und Badeverbot an dieser Stelle sei keine Rede, erläutert Dagmar Rümenapf vom Münchner Baureferat. Das Schild "Zieranlage - kein Bade- oder Liegebereich" am rechten Rand der Liegewiese steht laut der Behörde vielmehr schon seit mehreren Jahren dort. Erstmals in diesem Jahr - vermutlich wegen der jungen Bäume - ist es für das Missverständnis verantwortlich. Susanne Habel, in der Au zu Hause, berichtet, sie sei in den vergangenen Tagen mit weiteren Badegästen durch patrouillierende Sicherheitskräfte von der frisch bepflanzten Liegewiese vertrieben worden: "Die beiden Herren vom Sicherheitsdienst meinten, dass wegen Naturschutzmaßnahmen jetzt auf der gesamten Wiese das Baden verboten sei."

Dagmar Rümenapf betont jedoch: "Das Schild bezieht sich nur auf ein Liegeverbot auf dem an die Liegewiese angrenzende Biotop, das rechts der Beschilderung beginnt". Es bleibt die Vermutung, dass das Sicherheitspersonal die Badegäste nicht richtig informiert haben könnte; das Baureferat dementiert jedoch eine falsche Unterweisung der Sicherheitsleute. Das Schild ist jedenfalls, in der Mitte der beiden Areale errichtet, nicht eindeutig zuzuordnen. So liegen weitere Missverständnisse nahe - jedenfalls so lange, bis die Staudengewächse und Gräser des Biotops weiter austreiben und damit als geschützt erkennbar sind.

© SZ vom 03.05.2016 / otth - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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