DNA-Spuren an mehreren Tatorten und ein markantes Beutestück haben die Kriminalpolizei auf die Spur eines Räubers und Einbrechers gebracht, nach dem seit März wegen versuchten Raubmordes an einer alten Frau gesucht worden war. Die 86 Jahre alte Rentnerin war am 10. März gegen 20.15 Uhr in ihrem Haus in Ottobrunn von einem zunächst unbekannten Täter überfallen, zusammengeschlagen und beraubt worden.
Der Täter klingelte an jenem Abend an der Haustür. Als die alte Frau öffnete, stieß der Räuber die Rentnerin trotz deren Gegenwehr brutal zurück ins Haus. Dann prügelte er auf sie ein, bis sie stürzte. Die 86-Jährige wurde dabei erheblich verletzt und verlor das Bewusstsein. Ungerührt durchwühlte der Täter das Haus auf der Suche nach Beute. Dann machte er sich mit dem Schmuck der Rentnerin aus dem Staub, ohne sich um die hilflose Frau zu kümmern. Erst einige Zeit später gelang es der 86-Jährigen, über den Hausnotruf Hilfe zu holen und die Polizei zu verständigen. Der Rettungsdienst brachte die Frau in ein Krankenhaus.
Die Münchner Mordkommission nahm wegen der Schwere der brutalen Tat die Ermittlungen auf. Bei der Spurensicherung am Tatort konnte von den Kriminaltechnikern tatrelevante DNA gesichert werden. Diesen genetischen Fingerabdruck kannte die Polizei bereits: Ein Suchlauf in der DNA-Datei der Polizei ergab zwei Treffer - sie stammten von Tatortspuren aus einem Einbruch in einem Getränkemarkt sowie einer Gaststätte in Ottobrunn. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen konnte dem Täter ein weiterer Einbruch in den Getränkemarkt zugeordnet werden. Doch noch immer gab es zu den Spuren keinen Namen. Erst ein Beutestück, das nach einem der Einbrüche wieder aufgetaucht ist, half der Kriminalpolizei dabei, die Spur zu dem 22-Jährigen zu verfolgen.
Gegen einen nun identifizierten dringend tatverdächtigen Mann erwirkte die Staatsanwaltschaft München I beim zuständigen Ermittlungsrichter einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes an der 86-Jährigen. Am späten Dienstagnachmittag wurde der 22-jährige Mann in Neuperlach verhaftet. Der Mann, der aus Selice im Südwesten der Slowakei stammt und in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, räumte die ihm zur Last gelegten Einbrüche ein. Den brutalen Raubüberfall auf die 86-Jährige bestreitet er nach Polizeiangaben jedoch bisher.
