Rastplatz in Obermenzing:Schönheitskur vor den Toren der Stadt

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Trostlose Gegenwart, aber Perspektiven für die Zukunft: die Raststation "Pippinger Flur" am Anfang der Stuttgarter Autobahn. (Foto: Catherina Hess)

Der Rastplatz "Pippinger Flur" wird saniert, aber nicht vergrößert. Aus dem Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing dringt die Forderung nach einer Park-and-Ride-Anlage und einer Anbindung an den öffentlichen Verkehr

Von Johannes Hirschlach, Obermenzing

Wenn sich Reisende auf der Stuttgarter Autobahn A 8 von Westen her München nähern, kommen sie an Idylle und Vorstadtgewerbe vorbei, an Feldern, Fluren, am Langwieder See, an großen Hallen einer Brauerei und einem Umspannwerk. Wenige Meter vor dem Ortsschild gibt es noch eine kleine Raststation, die "Pippinger Flur". Eine in die Jahre gekommene Anlage mit knapp 40 Stellplätzen, die meisten davon für Lastwagen. Früher gab es noch eine Tankstelle, heute begrüßen lediglich ein Toilettenhäuschen im Baustil "Bunker" und eine amerikanische Kaffeehauskette die Besucher. "Die ganzen Parkplätze sind in sehr desolatem Zustand", beschreibt es Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern. Auf dem Gelände werde "ziemlich wild" geparkt, bei Zählungen habe man zum Teil fast doppelt so viele Lastwagen angetroffen, wie es ausgewiesene Stellplätze gebe.

Doch das wird sich ändern. Nach seinen Angaben soll der Rastplatz noch in diesem Jahr eine umfangreiche Schönheitskur erhalten. "Die Fahrgassen werden angepasst, die Parkplätze umstrukturiert und auf den neuesten Stand gebracht", sagt er. Statt einer WC-Anlage soll es künftig zwei geben: eine an den Lkw-Stellplätzen und eine an den zwölf Auto-Parkbuchten. Bei der Sanierung will die Autobahndirektion keine Erhöhung der Kapazitäten erreichen. "Die Fläche wird nicht vergrößert", versichert Seebacher. Einzig eine zusätzliche Baumaßnahme ist außerhalb der bisherigen Parkflächen vorgesehen: So sieht der heutige Standard der Entwässerungstechnik ein Versickerungsbecken vor. Eben dieses verorten Pläne unmittelbar südwestlich der Raststation - auf einer Wiese, die sich noch auf dem Gelände der Autobahndirektion befindet. 3,8 Millionen Euro kostet das Projekt insgesamt; nach derzeitigem Stand könnten in den Sommermonaten die Arbeiten beginnen. Mit dem Gastro-Betreiber stehe man im Gespräch auf der Suche nach einem geeigneten Zeitpunkt, sagt Seebacher. Bis zum Frühjahr 2018 soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Leichte Magenschmerzen mit dem Anlass der Bauarbeiten im Umfeld der "Pippinger Flur" haben indes die Mitglieder des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing. Auf lange Sicht wünscht sich insbesondere die CSU-Fraktion dort eine Park-and-Ride-Anlage mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, zum Beispiel per Verlängerung der Tramlinie 17. Mit einem - vertagten - Antrag "Option für ÖPNV-Drehkreuz offenhalten" hatten die Christsozialen in der jüngsten Sitzung des Gremiums die Forderung gestellt, dass diese Option im Bereich der Raststelle "nicht verbaut wird". Die BA-Mitglieder planen, zu ihrer Debatte einen Vertreter der Autobahndirektion einzuladen.

Ohne konkrete Zusagen treffen zu wollen, sagt Seebacher hierzu zumindest so viel: "Wir sind auch interessiert, dass man an entscheidenden Punkten Umsteigemöglichkeiten auf den öffentlichen Nahverkehr schafft."

© SZ vom 13.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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