Ramersdorf:Zu wenig Kopffreiheit

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Nadelöhr: Der Fahrradweg an der Werinherstraße endet abrupt, und Lkw könnten nach der Sanierung an der Eisenbahnbrücke hängenbleiben. (Foto: Florian Peljak)

Die Eisenbahnüberführung der Werinherstraße soll saniert werden. Das begrüßt der Bezirksausschuss prinzipiell. Zugleich kritisiert er aber, dass wegen der geplanten Höhe das Bauwerk zur Falle für Lkw und Busse werden könnte

Von Hubert Grundner, Ramersdorf

Maximal 3,40 Meter Platz nach oben bietet die Unterführung an der Bahn-Brücke in Moosach. Die Folge: Immer wieder krachen an diesem Punkt der Dachauer Straße Lkw und Busse gegen das Hindernis und bleiben am Eingang der Röhre liegen. Auch Verletzte gab es schon zu beklagen. Hat die Bahn daraus gelernt? Offenbar nicht, sieht man aktuell nach Ramersdorf. Dort muss die Eisenbahnüberführung der Werinherstraße erneuert werden. Dabei soll das Bauwerk auch an den künftigen Bedarf des Schienenverkehrs sowie des Straßen-, Fuß- und Radverkehrs angepasst werden.

Die entsprechenden Pläne haben die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Ramersdorf-Perlach in ihrer jüngsten Sitzung gebilligt, allerdings mit einer wesentlichen Einschränkung: Die Lokalpolitiker fordern, dass die Durchfahrtshöhe mindestens 4,50 Meter betragen soll. In den bisherigen Planungen ist die Bahnüberführung mit einer lichten baulichen Höhe von lediglich 3,85 Metern verzeichnet. Abzüglich eines Sicherheitsabstandes ergäbe sich daraus eine Durchfahrtshöhe von 3,60 Metern. Sollte es dabei bleiben, wäre das angesichts vieler neuer höherer Lastkraftwagen, die die Stelle dann nicht passieren könnten, für den BA gewissermaßen ein Schildbürgerstreich mit Ansage.

Die sonstige Planung findet aber durchaus die Zustimmung des Gremiums. Positiv gewertet wurde insbesondere, dass zugleich mit dem Bau der Eisenbahnüberführung beidseitig der Straße getrennte Geh- und Radwege neu entstehen sollen. Allerdings müssen wegen des Straßenbaus voraussichtlich 21 Bäume gefällt werden, für die nur sechs Ersatzpflanzungen an Ort und Stelle möglich sind. Außerdem werden etwa zehn Parkplätze vor allem im Bereich zwischen Schliersee- und Hohenwaldeckstraße entfallen.

Der Baubeginn ist laut Verwaltung vom Genehmigungsverfahren abhängig, das die Deutsche Bahn beim Eisenbahnbundesamt betreibt. Der frühestmögliche Termin sei laut DB für Herbst 2021 geplant. Während der Bauzeit könne der Verkehr die meiste Zeit eingeschränkt aufrechterhalten werden: Es werden zwei Mittelstreifen-Überfahrten östlich der Schlierseestraße und auf Höhe der Ungsteiner Straße erstellt. Die Autos sollen über diese auf je eine Richtungsfahrbahn geleitet werden. Für Fußgänger und Radler wiederum soll während der Bauzeit ein einseitiger Geh- und Radweg sichergestellt werden, der nur kurzzeitig unterbrochen wird.

Für die Einschub- und Abbrucharbeiten an der bestehenden Brücke sind laut Baureferat insgesamt zwei Vollsperrungen im Abstand von circa einem halben Jahr notwendig. In einer zweiwöchigen Sperrung wird demnach die alte Brücke abgebrochen und der neue Überbau in seine endgültige Lage verschoben. Eine Querungsmöglichkeit für den Fuß- und Radverkehr soll währenddessen bestehen bleiben. Die zweite Sperrung wird dann für den motorisierten Verkehr ungefähr drei Wochen dauern, wovon auch Fußgänger und Radfahrer während einer Woche betroffen sein werden.

© SZ vom 21.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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