Ramersdorf:Realschul-Projekt rollt an

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Stadtrat billigt Bebauungsplan für Bildungseinrichtung in Ramersdorf

Von Hubert Grundner, Ramersdorf

Vor wenigen Jahren war noch mit dem Schlimmsten zu rechnen. Zumindest empfanden das viele Menschen aus der Paulsdorfferstraße so, nachdem sie erfahren hatten, dass die Stadt in ihrer direkten Nachbarschaft ein City-Service-Center, also eine Art Super-Bauhof, plante. Allerdings war der bürgerschaftliche Protest dagegen so heftig, dass die Stadt das Vorhaben schließlich im Januar 2013 aufgab. Stattdessen setzte sich in der Folge die Idee eines neuen Schulstandorts durch. Am vergangenen Mittwoch haben nun die Stadträte im Planungsausschuss für das fragliche Grundstück an der Aschauer Straße den Bebauungsplan gebilligt. Wie die Rathaus-Pressestelle dazu mitteilt, sei damit der nächste Meilenstein für die Errichtung einer sechszügigen Realschule in Ramersdorf erreicht. Zur Schule gehören auch eine Dreifach-Sporthalle, ein Haus für Kinder sowie Freisportanlagen und Außenspielflächen.

Mit der Planung werde ein wichtiger Beitrag zur Deckung des Bedarfs an weiterführenden Schulen in München geliefert. Außerdem werde die unbefriedigende Raumsituation in der Marieluise-Fleißer-Realschule durch eine Verlagerung von der Schwanthalerstraße an den neuen Standort gelöst. Der Bebauungsplan mit Grünordnung wurde vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung in enger Zusammenarbeit mit dem Referat für Bildung und Sport sowie dem Baureferat entwickelt.

Wesentliche Ziele der Planung sind laut Rathaus-Pressestelle die Einbindung des Schulstandorts in die Umgebung. Dabei sei insbesondere auf die Vermittlung zwischen dem Gewerbegebiet westlich der Aschauer Straße und der östlich angrenzenden Wohnbebauung sowie auf die Verbesserung der Grünausstattung geachtet worden. Als nächster Verfahrensschritt findet die öffentliche Auslegung des Entwurfs des Bebauungsplans mit Satzung und Begründung statt. Dabei erhalten alle Bürger erneut die Gelegenheit, sich über das Planungsgebiet zu informieren und dazu zu äußern.

Auch der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach hatte zu dem Vorhaben einige kritische Anmerkungen gemacht. So befürchteten die Lokalpolitiker unter anderem, dass angesichts der vorgesehenen Nutzung der Sporthalle die in der Tiefgarage ausgewiesenen 40 Stellplätze deutlich zu wenig seien. Auch hatten sie angenommen, dass wegen Altlasten der Boden auf dem Baugrundstück bis zu zwölf Meter Tiefe abgetragen werden muss. Deshalb sollte man prüfen, ob nicht in dem Zusammenhang auch eine Absenkung des Schulgebäudes möglich wäre, da dies dem Schutz der östlich angrenzenden Wohngebiete zugute käme. Wegen der zu erwartenden vielen Schüler, die mit dem Fahrrad kommen, forderte der BA außerdem eine sichere Überquerungsmöglichkeit des Mittleren Rings.

Diesen Bedenken glaubt man im Planungsreferat Rechnung getragen zu haben. So sei die Anzahl der Stellplätze ausreichend bemessen und entspreche der Stellplatzsatzung der Stadt. Weiter heißt es, dass hinsichtlich der Verfüllung der ehemaligen Kiesgrube ein Altlasten-Gutachten erstellt wurde. Demzufolge sei ein Austausch des Erdreichs bis in die komplette Tiefe der Auffüllungen nicht erforderlich; die Gründung des Gebäudes erfolge mittels Bohrpfählen. So bestehe keine Notwendigkeit und daher auch nicht die Möglichkeit, das Geländeniveau im Zuge der Altlastensanierung abzusenken.

Begrüßt wird von den Bürgern offenbar, dass die Schule ausschließlich über die Aschauer Straße erschlossen werden soll. Aus Brandschutzgründen könnte aber für Feuerwehr und Rettungsdienste eine Zufahrt von der Paulsdorfferstraße aus nötig sein.

© SZ vom 03.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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