Ramersdorf:Massive Kritik an der Standortwahl

Alles andere als glücklich ist man im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach darüber, dass sich die Stadt für die Aschauer Straße 34 als Standort einer Unterkunft für Flüchtlinge und Wohnungslose entschieden hat. So warnen die Lokalpolitiker, dass eine Integration der Flüchtlinge an dieser Stelle nur schwer möglich sein werde. "Aufgrund der Lage der Anlage zwischen den Bahngleisen und der Ständlerstraße und den praktisch nicht vorhandenen Freiflächen ist der BA der Auffassung, dass diese Anlage jedenfalls nicht für die Unterbringung von Familien mit Kindern geeignet ist."

Ausgearbeitet und einstimmig empfohlen haben diese Stellungnahme die Mitglieder des Unterausschusses Bauvorhaben, Stadtplanung und Bürgerbeteiligung. Das Gremium bedauert auch ausdrücklich, dass die Gemeinschaftsunterkunft (GU) bereits ohne die satzungsmäßig vorgeschriebene Anhörung des BA genehmigt worden sei. Zumindest eine Anhörung des BA-Vorsitzenden wäre nicht nur rechtlich geboten, sondern auch sehr sinnvoll gewesen. Umso mehr, da der BA "nun doch ganz erhebliche Mängel in der Planung der Anlage" feststellt. So sei das Grundstück, eingezwängt zwischen der vierspurig ausgebauten und viel befahrenen Ständlerstraße und den ganz erheblich frequentierten Bahngleisen, "vollständig ungeeignet, um dort eine Wohnunterkunft zu planen". Zudem seien die einzelnen Baukörper untereinander nicht verbunden, was eine Betreuung der Bewohner erschwere. Auch lässt die Ausstattung aus Sicht des Bürgergremiums sehr zu wünschen übrig: Demnach verfüge die Anlage über zu wenige Kochstellen, zu wenige Aufenthaltsräume, die weder groß genug noch trennbar seien, zu wenige Toiletten und zu wenige Duschen und Waschgelegenheiten.

© SZ vom 18.07.2015 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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