Ramersdorf:Ein Pionier des sozialen Wohnungsbaus

Im Mai 2016 jährte sich der Todestag des Namensgebers für den Karl-Preis-Platz sowie die U-Bahn-Haltestelle zum 70. Mal. Doch wer war dieser 1884 geborene SPD-Stadtrat Karl Sebastian Preis? Seiner Initiative verdankte die "Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG", kurz Gewofag, ihre Gründung im Jahr 1928. Seine vorausschauenden Planungen ließen die zwischen 1928 bis 1930 gebaute Großsiedlung Neu-Ramersdorf entstehen, die 3500 Wohnungen für Familien und Bedürftige umfasste. 1933 von den Nationalsozialisten seiner Ämter enthoben, wurden sie ihm 1945 in der ersten Sitzung des Nachkriegs-Stadtrats wieder übertragen.

Keiner hatte sich um den sozialen Wohnungsbau im München der Zwanziger- und Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts so verdient gemacht wie Karl Preis. Mit Abbildungen zeitgenössischer Dokumente und historischen Fotografien sowie einigen Publikationen und Gegenständen aus dem persönlichen Besitz stellt der Arbeitskreis Stadtteilgeschichte Ramersdorf nun letztmals im Raum der Stadtbibliothek Ramersdorf das Leben und Wirken von Karl Preis vor und beleuchtet die Planungs- und Baugeschichte des Sonderbauprogramms. Am Montag, 18. Juli, 18 Uhr, bietet der Arbeitskreis in der Bibliothek an der Führichstraße 43 eine Führung zur Ausstellung an. Einer der Enkel von Karl Preis, der Münchner Publizist, Rezensent und Herausgeber zahlreicher Bavarica, Hannes S. Macher, wird in die Biografie und das Lebenswerk einführen. Renate Wirthmann präsentiert weitere Hintergrundinfos zum Stadtteil.

© SZ vom 14.07.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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