Die Stadt will mit der Sanierung der Kleingartenanlagen Südost 6 und 7 an der Balanstraße im Frühjahr 2016 beginnen. Das geht aus einer Meldung des Baureferats an den Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach hervor. Grund dafür ist die Kontaminierung der Böden mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Die fraglichen Giftstoffe stammen nach derzeitigem Kenntnisstand aus verfüllten Altlasten. Mehrere Untersuchungen hatten den Verdacht erhärtet, dass koksähnliche Bestandteile im Oberboden der gesamten Kleingartenanlage vorhanden sind - mit Schadstoffgehalten, die deutlich über den Prüfwerten für eine Garten- und Spielnutzung liegen. Nachdem die Stadt daraufhin im vergangenen Jahr Alarm geschlagen hatte, hieß es zunächst, auf allen 150 Parzellen müsste das Erdreich komplett abgetragen und die Gartenanlagen für ein Jahr geschlossen werden.
Diese radikale Lösung ist inzwischen vom Tisch. Denn die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe im Boden werden laut Experten vom Menschen nicht in einem solchen Maß aufgenommen, als dass dadurch eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Kleingärtner entstünde. Nach Rücksprache mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt sollen jetzt jedenfalls nur noch neun Parzellen komplett saniert werden. Das heißt, bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern werde das kontaminierte Erdreich dieser Parzellen abgetragen und im Anschluss werde umbelasteter Boden aufgefüllt, erklärt Sabine Hofstetter vom Baureferat. Bei weiteren 69 Parzellen würden die Belastungswerte so liegen, dass keine Vollsanierung erforderlich sei und nur Hochbeete aufgestellt werden müssten. In den restlichen Parzellen seien keine Eingriffe gefordert.
Allerdings will das Baureferat für die bevorstehende Sanierung auf der Grünfläche an der Ecke Kopisch-/Traunreuther Straße ein Zwischenlager einrichten: Bevor das belastete Erdreich endgültig abgefahren wird, sollen hier noch einmal Proben genommen werden. Während der Bauzeit wird die Lagerfläche eingezäunt. Zusätzlich werden die Erdhügel mit Planen abgedeckt, um, so das Baureferat, sicherzustellen, dass weder Wind noch Wasser die Erde abtragen. Die Arbeiten in den Kleingartenanlagen dauern voraussichtlich bis Herbst nächsten Jahres.