Es gab keinen lauten Knall, doch das Glas zersprang, das der Zimmermann Benedikt Winkler vom Erdgeschoss des neuen Dominik-Brunner-Hauses aus auf den Kellerboden warf. Damit dürfte nach guter, alter Regel der Einrichtung an der Görzer Straße 115, die im September 2016 eröffnet werden soll, Glück beschert sein. Noch glänzt das Gebäude im Rohbau: Fensterflächen sind mit Folie abgedeckt, statt der Türen offene Durchgänge, Rohre hängen von der Decke, und an einigen Stellen sammeln sich kleine Pfützen. Doch es braucht an diesem Freitagnachmittag nicht viel, um sich vorzustellen, wie das Gebäude später einmal wirken wird, wenn es mit Leben erfüllt ist: Rund 100 Gäste sind zum Richtfest zusammengekommen. Sie verteilen sich über die drei großen Räume im Erdgeschoss, Kinder der anliegenden Johanniter-Einrichtung laufen durch die Zimmer, eine Blaskapelle im Eingangsbereich untermalt alles unüberhörbar.
Vier Monate erst ist es her, dass der offizielle Spatenstich für das Dominik-Brunner-Haus der Johanniter erfolgt ist. Das Haus soll eine Erweiterung des Kinder- und Jugendhauses der Johanniter sein, das eine bessere Integration von sozial benachteiligten Kindern in die Gesellschaft fördert. Durch den Erweiterungsbau können nun vom kommenden Jahr an rund 100 statt wie bisher nur 30 Kinder betreut werden.
Dass der Rohbau so reibungslos von-statten ging, lag an den vielen Experten, die für das Projekt zusammen gekommen sind. Das betonte der Vorstandsvorsitzende der Dominik-Brunner-Stiftung, Alois Meier. Nach anfänglichen Hürden, etwa der problematischen Standortsuche, sei damit nun "die erste Ziellinie auf dem Weg in die Zukunft" erreicht. Das Projekt überhaupt erst möglich gemacht habe vor allem einer: der "Gönner und Förderer" Uli Hoeneß, dessen Spende das Fundament für das Haus gelegt habe. So ist es dann auch nicht wirklich überraschend, dass sich Hoeneß an diesem Tag das Richtfest an der Görzer Straße natürlich nicht entgehen lässt.