Pullach:Die Stimme der Jungen

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Der Kreisjugendring München Land blickt auf 70 Jahre zurück

Von Sara della Malva, Pullach

70 Jahre Kinder- und Jugendarbeit auf 170 Seiten - so präsentiert sich die zum Geburtstag des Kreisjugendrings München Land (KJR) zusammengestellte Festschrift. Die frühen Anfänge nach dem Zweiten Weltkrieg, Meilensteine, Herzensprojekte - alles wurde zusammengetragen. "Mit dieser Festschrift wollten wir zeigen, dass unsere Wegbegleiter, Partner und Freunde auch einmal jung waren - wir alle waren einmal jung", sagt Elisabeth Ternyik, die seit 24 Jahren beim KJR ist. "Es ist ein Dankeschön an all unsere Begleiter und Unterstützer, eine Sammlung all der wunderbaren gemeinsamen Arbeit."

Der KJR wurde 1947 gegründet. 31 Jugendverbände und Jugendinitiativen aus dem Landkreis München sind unter ihm organisiert. 500 hauptberufliche Mitarbeiter setzen sich heute gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen für die Verwirklichung ihrer Ziele ein. Das erste Jugendhaus errichteten 1950 Jugendliche selbst in Oberschleißheim aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges. Kurz darauf folgten ein Jugendzentrum in Grünwald und in anderen Gemeinden. Sechs Jahre später zog der KJR in die Burg Schwaneck in Pullach. 1960 wurde mit der Gründung von "Heimen der offenen Tür" die offene Jugendarbeit ausgebaut. Themen wie Jugendarbeitslosigkeit, mangelnde Integration und vor allem Umweltverschmutzung prägten die Achtzigerjahre. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl hat Anke Schlehufer, die seit 35 Jahren dabei ist, 1992 das Projekt "Umweltbildung" ins Leben gerufen. 2000 entstand das Naturerlebniszentrum neben der Burg Schwaneck.

Pläne für die Zukunft gibt es auch schon einige: Der KJR will sich unter anderem der politischen Aufklärung widmen. In Bezug auf die bevorstehenden Wahlen soll Kindern und Jugendlichen erklärt werden, was Wahlen sind, wie das System funktioniert und wo man sich informieren kann. Weiter stehen Wohnraum für Jugendliche, soziale Gerechtigkeit und ein günstigeres MVV-Ticket auf dem Programm. "Wir sind das Sprachrohr der Jugend und wir wollen vor den Wahlen ihre Interessen klarmachen", sagte der KJR-Vorsitzende Jan Museler.

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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