Planegg:Weitere Saison für das Eiswunder

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Gemeinderat Planegg hält an defizitärer Schlittschuhbahn fest

Von Rainer Rutz, Planegg

"Alle Würmtal-Gemeinden tragen irgendeine defizitäre Last mit sich: Gräfelfing mit seinem Hallenbad, Gauting mit dem Freibad und wir in Planegg haben das Eiswunder am Gymnasium." Fast schon trotzig klingt es, wenn Gemeinderat Gerhard Schleburg (CSU) im Ferienausschuss des Gemeinderats sein Ja für eine neue Saison der beliebten Kunsteisbahn begründet. Denn in der Tat: Das Eiswunder fährt in jeder Wintersaison ein Defizit von mehr als 140 000 Euro ein. Monat für Monat müssen für vier Angestellte rund 25 000 Euro hingelegt werden. Zu all dem kommt noch die schlechte Energiebilanz: Nicht nur, dass die Herstellung des Eises auch bei Plustemperaturen viel Strom kostet, auch das hierbei verwendete Glykol zeichnet sich nicht durch besondere Umweltfreundlichkeit aus.

All das ist den Planegger Gemeinderäten bekannt, sie diskutieren Jahr für Jahr darüber. Doch auf der anderen Seite steht die große Beliebtheit der Eisfläche, vor allem bei Schülern und Kindern. Das Planegger Eiswunder zieht seit Jahren Tausende von Besuchern aus der Region an. Doch auch seit Jahren diskutiert die Gemeinde darüber, wie sie die Anlage preiswerter und vor allem umweltfreundlicher betreiben kann. Ein Schritt dazu wäre die Anschaffung einer neuen Eismaschine. Die alte ist defekt, eine Reparatur würde sich vermutlich nicht mehr lohnen, heißt es in der Verwaltung. Deshalb hat man schon in der vergangenen Saison auf eine Leihmaschine zurückgegriffen, die mehr als 20 000 Euro Gebühr kostete. "Natürlich sind wir gespalten", sagt Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig. Die Verwaltung prüft seit langem alle denkbaren Alternativen für die Anlage, bis hin zu Fotovoltaik-Anlagen. Geprüft wird auch die Anschaffung einer modernen Eismaschine, die rund 100 000 Euro kosten würde. Die alte, betont Schaudig, habe immerhin zehn Jahre gehalten. Der Geschäftsführer hofft, dass für die übernächste Saison ein Gesamtkonzept vorliegt. An den günstigen Eintrittspreisen und den Öffnungszeiten wird sich übrigens in der kommenden Saison nichts ändern. Immerhin nimmt die Gemeinde rund 40 000 Euro pro Saison durch die Eintrittspreise ein.

© SZ vom 23.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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