Planegg:Warten auf den Landrat

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Noch keine Entscheidung zum Standort der Traglufthalle

Die 200 vorwiegend aus Schwarzafrika stammenden Asylbewerber, die zur Zeit in einer der Turnhallen des Feodor-Lynen-Gymnasiums in Planegg untergebracht sind, werden bis zum Schuljahresbeginn Mitte September in eine andere Unterkunft umziehen - die neue Heimat wird eine Traglufthalle sein, die dann entweder in Martinsried oder in der Gemeinde Ismaning steht. Allerdings: Das zuständige Landratsamt München hat über den Standort der Traglufthalle noch keine Entscheidung gefällt, heißt es im Planegger Rathaus. Doch spätestens bis Ende des Monats muss klar sein, in welcher der beiden Gemeinden die Halle aufgebaut werden wird. Die Entscheidung liegt bei Landrat Christoph Göbel (CSU), der nach den Worten von Bärbel Zeller, der Sprecherin des Rathauses , die Angelegenheit zur "Chefsache" erklärt hat. Doch zur Zeit ist Göbel in Urlaub.

Für Ismaning und Martinsried sprechen laut Zeller einige gewichtige Gründe, andere aber dagegen. In Martinsried würde die Halle, sollte sie kommen, unmittelbar am Campus aufgestellt. Bis zum Jahresende werden nach Berechnungen aus dem Landratsamt München weitere zusätzliche 2000 Asylbewerber untergebracht werden müssen; das heißt, sie müssen auf die Landkreis-Gemeinden verteilt werden. Für die Gemeinde Planegg bedeutet das - unabhängig davon, ob die Traglufthalle nach Martinsried kommt -, dass mehr als die erwarteten 100 Asylbewerber in den beiden festen Unterkünfte am Friedhof Planegg und am Parc de Meylan aufgenommen werden müssen.

So geht man im Rathaus mittlerweile davon aus, dass in den beiden Häusern am Friedhofsparkplatz 70 Menschen eine Bleibe finden werden, am Parc de Meylan, der bei den Anwohnern nach wie vor stark umstritten ist, werden es 45 sein. Zur Zeit, sagt Rathaus-Pressesprecherin Bärbel Zeller, werden die beiden Pachtverträge ausgehandelt. Auch die Bauanträge der Betreiber sind bereits bei der Gemeinde eingegangen, so dass Zeller davon ausgeht, dass die Unterkünfte vermutlich noch heuer bezogen werden können.

In der öffentlichen Ferienausschuss-Sitzung am Donnerstag, 27. August, wird allerdings über die Pachtverträge nicht debattiert; das Thema wird im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung besprochen. Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) wird aber voraussichtlich ein paar Sätze zur momentanen Situation der Asylbewerber sagen.

© SZ vom 19.08.2015 / RAR - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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