Planegg:Noch bleibt die Küche kalt

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Im "Mi casa su casa" will keine Ruhe einkehren

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Umbauarbeiten im Restaurant "Mi casa su casa" sind ins Stocken gekommen. Der Bauausschuss des Gemeinderates untersagte dem neuen Besitzer, dem Münchner Gastronomen Karl Rieder, die Erweiterung der Restaurantfläche im Erdgeschoss. Rieder, der sein Lokal nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem früheren Pächter Andre Bahlo eigentlich im Frühjahr eröffnen wollte, muss jetzt neu planen.

Den Gemeinderäten lagen Pläne zur Begutachtung und Abstimmung vor, die eine Teilüberdachung und damit eine Einbeziehung der vorgelagerten Fläche auf dem Gehweg in die Restaurant-Räume vorsahen. Auf diese Weise wären rund 90 Quadratmeter gewonnen. Nach ausführlicher Prüfung hatte die Bauverwaltung festgestellt, dass die gewünschte Vergrößerung der Fläche aus mehreren Gründen nicht genehmigt werden kann. Zum einen sei "bereits im Bestand die Obergrenze überschritten", weshalb eine weitere Ausnahmeregelung nicht erteilt werden kann. Zum anderen greift nach Ansicht der Behörde eine "Teilschließung der Arcaden an dieser Stelle in das charakteristische Straßenbild" ein. Für Fußgänger bliebe nicht mehr ausreichend Platz, im übrigen fehle mindestens ein Parkplatz. Auch für die Errichtung eines Anbaus auf der befestigten Vorgartenfläche versagte die Verwaltung ihre Zustimmung, "da in diesem Bereich der Bebauungsplan kleinere Schaukästen, Werbeanlagen und Vitrinen vorsieht".

Im Bauausschuss wurde die Stellungnahme der Verwaltung zwar als juristisch wasserdicht eingeschätzt - es gab allerdings auch Zweifel. Sowohl Max Gum-Bauer (FW) als auch Herbert Stepp (Grüne, Gruppe 21) zeigten sich schwankend. Sie hätten sich mehr Großzügigkeit vorstellen können, zumal sie keinen Präzedenzfall für Nachbarn sahen. Eine Anmerkung der Bauverwaltung sorgte dann allerdings doch für eine einstimmige Ablehnung der Bauvoranfrage des Wirtes.

Danach will Rieder auch einen Teil der großzügigen Terrasse im Obergeschoss schließen und überbauen. Auch damit würde sich dann die Nutzfläche des Restaurants erneut deutlich erhöhen. Dies sei zwar "nicht Gegenstand der jetzigen Bauvoranfrage", hieß es, in der Gemeinde geht man aber davon aus, dass Karl Rieder in absehbarer Zeit einen entsprechenden Antrag stellen werde.

© SZ vom 22.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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