Trotz Smartphone, elektronischen Spielen und E-Book: Das gebundene Buch bleibt attraktiv - auch bei der Jugend. Das jedenfalls sind die Erfahrungen, die die Mitarbeiter der Planegger Gemeindebücherei in den vergangenen beiden Jahren gemacht haben. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes für 2013 und 2014 im Kulturausschuss präsentierte Büchereileiterin Sabine Scheffer den Gemeinderäten die neuen Zahlen. Danach ist die Zahl der Entleihungen zwar geringfügig gesunken, mit 174 500, das sind 895 pro Tag, aber immer noch auf einem sehr hohen Stand. Zugenommen hat in der Bücherei dagegen die Zahl der Medien auf rund 60 000, einschließlich der Online-Angebote. 2630 aktive Leser hat die Bücherei heute, knapp 250 Planegger besuchen sie täglich.
Dass die Zahl der Ausleihungen vor allem bei Jugendlichen etwas gesunken ist, begründete Scheffer mit der knappen Freizeit, die Schulkindern heute noch bleibe. Oft kommen sie erst am späten Nachmittag nach Hause und greifen dann lieber zu anderen Medien; einen "gravierenden Schwund" sieht Scheffer aber nicht. Die Hitliste der Ausleihungen wird nach wie vor von Sachbüchern angeführt, gefolgt von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern, Zeitschriften, CDs und DVDs, Spielen und elektronischen Medien. Es gibt Neuigkeiten in der Bücherei: So werden jetzt von den sieben Mitarbeitern durchgehende Öffnungszeiten angeboten, es gibt eine Kooperation mit dem Planegger Altenheim, und die Bücherei wurde als Ausbildungs-Bücherei anerkannt - im September kommt ein Azubi. Im ganzen Haus ist mittlerweile freier Wlan-Zugang, mit elf weiteren Büchereien gibt es einen Online-Verbund. Fritz Haugg (FDP) wollte wissen, ob die Zusammenarbeit mit dem Altenheim bedeute, dass "die Bücher zu den Alten kommen". Dies wurde verneint, aber als Anregung aufgenommen: "Vielleicht haben wir demnächst Bücher auf Reisen", meinte Leiterin Sabine Scheffer.