Planegg:Günstige Bleibe hinter dem Rathaus

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Endlich Platz gefunden: Unweit vom Amtszimmer von Bürgermeister Heinrich Hofmann wird gebaut. (Foto: Gemeinde)

Planegg baut 18 bezahlbare Wohnungen, in die bevorzugt Senioren einziehen sollen

Von Rainer Rutz, Planegg

In Planegg wie anderswo im Würmtal sind bezahlbare Wohnungen Mangelware. So ist es auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn Planegg in den kommenden zwei Jahren immerhin 18 Gemeindewohnungen bauen will. Der Bauausschuss billigte jetzt das Vorhaben an der Josef-Beyerl-Straße, direkt hinter dem Planegger Rathaus.

Schon im Wahlkampf hatte Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) versprochen, sich um den Bau von Wohnungen zu kümmern. Doch viele Möglichkeiten hat die Gemeinde nicht, es fehlt schlicht an geeigneten Grundstücken. Eines der letzten noch unbebauten Areale ist das rund 3000 Quadratmeter große Gelände hinter dem Rathaus. Dort standen früher einmal Container für den Kindergarten.

Schon vor Jahren gab es im Rathaus Überlegungen, an dieser Stelle ein Modell für ein gemeinsames Wohnen von Jung und Alt zu realisieren, später gingen die Überlegungen eher in Richtung Wohnungsbau für Senioren. Doch diesen Gedanken hat man mittlerweile insofern modifiziert, als Zweifel aufkamen, ob 18 Zwei-Zimmerwohnungen überhaupt ausschließlich an Senioren vermietet werden können. Man sah die Gefahr, dass man möglicherweise am Bedarf vorbei bauen würde. Die Formulierung heißt jetzt: "Wohnungen bevorzugt für Senioren." Auf einer Gemeinderatssitzung im vergangenen Jahr wurde also beschlossen, die Wohnungen auch anderen Mietern anzubieten, etwa Gemeindebediensteten oder langjährig in Planegg lebenden oder arbeitenden älteren oder behinderten Menschen.

Dabei bleibt es nun auch. Die 18 behinderten- und seniorengerecht ausgebauten Wohnungen werden von der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises München gebaut. Das alleinige Vergaberecht für die Vermietung hat die Gemeinde Planegg, sie orientiert sich dabei an den Vergaberichtlinien der Gemeinde. Das Projekt wird rund 2,5 Millionen Euro kosten. Den ursprünglichen Gedanken, der in der Sitzung auch von Fritz Haugg (FDP) wiederum angesprochen wurde, im Erdgeschoss eines der drei Häuser Tagespflegeplätze unterzubringen, ließ man wieder fallen, weil der Bedarf dafür nicht gesichert ist. Zwei der drei Häuser erhalten eine zusätzliche Energieversorgung über Solaranlagen. Die grundsätzliche Energieversorgung der 18 Wohnungen kommt von einem neuen Blockheizkraftwerk, das auch andere gemeindliche Liegenschaften in der näheren Umgebung versorgen wird. Der Planungsauftrag dafür ist bereits erteilt.

Die drei Häuser werden miteinander verbunden und es wird eine Tiefgarage mit zehn Plätzen geben, dazu etliche Außenstellplätze. Auch über die Mietpreise hat man sich schon unterhalten: Sie werden zwischen neun und zehn Euro pro Quadratmeter betragen - ein äußerst günstiger Preis für Würmtaler Verhältnisse. Gegen die jetzt beschlossenen Festlegungen stimmte einzig Gemeinderat Herbert Stepp (Grüne Gruppe 21). Er begründet sein Nein damit, dass sich der Baukörper "schlecht in die Umgebung einfügt" und vor allem den hinteren begrünten Teil des Rathauses beeinträchtigt.

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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