Personalie:Zieleinlauf beim Dienst-Marathon

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Wechsel am Polizeirevier Planegg: Matthias Schneller (rechts) löst Siegfried Janscha ab, der in den Ruhestand geht. (Foto: Catherina Hess)

Siegfried Janscha, Chef der Planegger Polizei, geht in den Ruhestand und hinterlässt eine Vorzeigeinspektion

Von Rainer Rutz, Planegg

Als Siegfried Janscha im Jahr 2003 die Leitung der Planegger Polizeiinspektion 46 übernahm, hatte er noch keine genauen Vorstellungen über sein neues Einsatzgebiet, außer "dass es wohl eine beschauliche Gegend ist". Dass es dort vermutlich nicht so turbulent zugehen würde wie in seinem früheren Revier am Münchner Hauptbahnhof, war also zu erwarten. Doch nun, da Siegfried Janscha in Ruhestand geht, beschreibt er den Teil des Würmtals, für den er zuständig war - Gräfelfing, Planegg, Neuried, Krailling - als "nicht unbedingt so ruhig wie erwartet". Bei seinem Abschied in den Räumen der Inspektion meinte der scheidende Polizeichef, es seien besonders bestimmte Delikte gewesen, die ihn und seine Mannschaft stets auf Trab gehalten haben: "Einbrüche vor allem, manchmal auch Gewalt und Verkehrsdinge." Es habe aber auch grausame Kapitalverbrechen gegeben, "an die ich bis heute denken muss und die mir nicht aus dem Kopf gehen - den Kindermord in Krailling zum Beispiel". Voller Lob ist Janscha, der sich demnächst auf seiner letzten Bürgerversammlung von den Planeggern verabschiedet, für seine Kollegen: "Wir haben eine Dienststelle aufgebaut, die immer für den Bürger da war - Tag und Nacht - immer schnell am Einsatzort." Während Janschas Amtszeit in Planegg hat er sich stark gemacht für einen neuen Polizeibau, denn der alte an der Josef-von Hirsch-Straße hat zwar einen gewissen Charme, ist aber doch stark in die Jahre gekommen.

Ruhig werden wird es um Janscha im Ruhestand wohl kaum: Er hat ein besonderes Hobby. Janscha drechselt gerne, arbeitet viel mit Holz. Marathonlaufen gehört zu seinen Hobbys ebenso wie etliche andere Sportarten. Janscha wird im Landkreis Fürstenfeldbruck wohnen bleiben, denn "das Würmtal kann ich mir nicht leisten, so schön es hier auch ist". Günther Kreit, Leitender Polizeidirektor im Abschnitt München-West, fand sehr persönliche Worte für seinen Kollegen: "Sigi, du hast in Planegg eine Vorzeigedienststelle geschaffen, vorzüglich organisiert, beliebt bei den Bürgern." Janscha sei immer ein "menschlich angenehmer Partner" gewesen, auf den man sich "zu hundert Prozent verlassen konnte". Bei seinen Vorgesetzten sei immer klar gewesen: "Wenn der Janscha was sagt, stehen Fakten dahinter." Die Inspektion 46 verliere "einen Meilenstein - eine Herausforderung für deinen Nachfolger".

In den nächsten sechs Monaten wird das Polizeioberkommissar Matthias Schneller sein. Der 29-Jährige macht in Planegg eine sogenannte Führungsbewährung mit. Besteht er diese, wird er nach Abschluss der Ausbildung anderswo Verantwortung übernehmen, fürs Würmtal wird noch ein Nachfolger gesucht. Schneller hat schon viel Erfahrung gesammelt, in Neuperlach ebenso wie im bayerischen Innenministerium oder bei der Bereitschaftspolizei in Dachau. Und beim G-7-Gipfel in Garmisch war er im Koordinationsstab. Als "Münchner Gewächs", wie er sich selber beschreibt, kennt er das Würmtal natürlich. Bei seiner täglichen Arbeit wird ihm ein sehr erfahrener Kollege zur Seite stehen: Jürgen Bigott, seit Mai dieses Jahres Stellvertretender Dienstleiter der Planegger Inspektion (PI 46). Er hat viele Jahre im Münchner Westen gearbeitet und kennt das Würmtal entsprechend gut.

© SZ vom 07.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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