Perlach:Perlacher Mondlandung

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Spatenstich: Bezirksausschuss-Chef Thomas Kauer, Landtagsabgeordneter Markus Blume, Heiko Hamann vom Bahnhofsmanagement, MVV-Vertreter Michael Trost und Stefan Schell aus dem Verkehrsministerium (v.l.). (Foto: Florian Peljak)

Nach jahrelangem Ringen beginnt der barrierefreie Umbau des S-Bahnhofes

Von Hubert Grundner, Perlach

"Für die Bahn ist es nur ein kleiner Schritt, aber ein großer für die Perlacher." Mit dieser launigen Anspielung auf das berühmte Zitat von Neil Armstrong, der als erster Mensch den Mond betrat, begrüßte Markus Blume am Mittwochvormittag den Beginn des barrierefreien Umbaus am S-Bahnhof Perlach. Und auch wenn die Mondlandung mit dem Projekt nicht wirklich vergleichbar ist, so herrscht doch in einem Punkt große Übereinstimmung: die Freude darüber, sich nach jahrzehntelangem Ringen endlich dem Ziel zu nähern. Außer dem örtlichen CSU-Landtagsabgeordneten und dem Bezirksausschussvorsitzenden Thomas Kauer (CSU) empfinden das sicher viele Bürger ebenfalls so.

Ohne die Bereitschaft des Freistaates, in Form des sogenannten Bayernpaketes finanziell in Vorleistung zu gehen, hätte man allerdings noch länger auf den symbolischen Spatenstich neben den Gleisen der S 7 warten müssen. So aber wünschte sich Ministerialrat Stefan Schell als Vertreter des Innenministeriums: "Perlach soll eine der Perlen im Münchner S-Bahnnetz werden." Zugleich richtete Schell bereits den Blick in die Zukunft. Nach dem barrierefreien Umbau sollte man sich in Kooperation mit dem Rathaus an die städtebauliche Erschließung des Bahnhofsumfelds machen, regte er an. Und mit Blick auf eine Reihe weiterer aktueller Bauprojekte der Bahn im Raum München fügte er hinzu: "Es tut sich neben der zweiten Stammstrecke auch sonst was." Abgesehen davon bleibe das Ziel der Barrierefreiheit an möglichst vielen Bahnhöfen eine Aufgabe auch noch für die nächste Legislaturperiode.

So lange müssen die Perlacher glücklicherweise nicht warten. Wie Heiko Hamann von der DB Station & Service AG erklärte, soll der Umbau bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember abgeschlossen sein. Bis dahin werde man den Mittelbahnsteig von derzeit 76 auf 96 Zentimeter erhöhen und so einen stufenfreien Einstieg in die S-Bahn-Züge ermöglichen. Zugleich werden an der bestehenden westlichen Bahnsteigunterführung zwei Aufzüge installiert. Und auch die Unterführung selbst wird - im Auftrag der Stadt - bis auf die südliche Gleisseite verlängert. Außerdem entsteht am östlichen Bahnsteig-Ende eine neue Fußgängerunterführung. Ergänzt wird das alles durch den Neubau eines Blinden- und Wegeleitsystems sowie ein 42 Meter langes Bahnsteigdach.

Um den Zugverkehr fortzuführen, wird in Bauphase eins bis 8. September das Gleis 1 gesperrt; der Ein- und Ausstieg in beiden Fahrtrichtungen erfolgt dann an Gleis 2. Und in Bauphase zwei von 9. September bis 13. Dezember geht es genau andersherum: Gleis 2 ist gesperrt, während der Zugverkehr an Gleis 1 abgewickelt wird. Laut Hamann ist der Umbau mit Gesamtkosten von 8,3 Millionen Euro veranschlagt worden.

© SZ vom 27.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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