Perlach:Geschichte zum Nachlesen

Lesezeit: 1 min

Auf einen Blick: Die wettergeschützten Infotafeln erklären die Ergebnisse der Ausgrabungen. (Foto: privat)

Infotafeln sollen das Leben der Römer in Perlach deutlich machen

Die Archäologen brachten es an den Tag: Perlach ist nicht erst in jüngerer Zeit ein begehrter Siedlungsraum, Perlach hatten schon früh gerne Menschen bewohnt. Das beweisen archäologische Ausgrabungen, bei denen in den Neunzigerjahren im Bereich der Grünanlage Oberer Hofanger und unter den jetzigen Häusern der GWG südlich der Schmidbauerstraße Reste eines Landgutes oder Bauernhofes aus der Römischen Kaiserzeit (27 vor Christus bis 284 nach Christus) gefunden wurden, zu dem auch eine Wassermühle gehörte.

Im frühen Mittelalter bestatteten an dieser Stelle die ersten Perlacher ihre Toten auf einem kleinen Ortsfriedhof. Ein Teil aus der Vergangenheit wurde schon beim Anlegen der Grünfläche am originalen Auffindungsort sichtbar gestaltet: Pflasterungen und Bepflanzungen deuten Keller, Grabgruben und Zaunreihen an, der auf 35 Metern Länge nachweisbare Mühlkanal ist als leicht vermauerte Mulde dargestellt. Doch bis dato fehlten jegliche Erläuterungen.

Das wird jetzt nachgeholt: Initiiert vom Festring Perlach und unterstützt vom Sachgebiet Ehrenamt des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege werden am Sonntag, 2. Oktober, um 11 Uhr drei Informationstafeln feierlich übergeben. Sie stehen unter einem Schutzdach und liefern erstmals eine Übersicht über die damaligen Strukturen und Details mit aussagekräftigen Bildern über den römischen Hof mit der Mühle und dem frühmittelalterlichen Gräberfeld. Die Texte stammen von den Wissenschaftlern, die das alte Perlach besonders gut kennen, von Hans-Peter Volpert, dem damaligen Grabungsleiter und Bearbeiter des römischen Gutes, und von Stephanie Zintl, die das frühmittelalterliche Gräberfeld beackerte.

Mit den durch ehrenamtliche Hilfe entstandenen Tafeln am Hofanger an der Hofanger-/Ecke Schmidbauerstraße können sich die Perlacher eines Teils ihrer Geschichte bewusster werden und die Ausmaße des einstigen römischen Gutshofes im Park anschaulich nachvollziehen.

© SZ vom 29.09.2016 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: