Pasing:Wo Carl Spitzweg Lebkuchen bekam

Die Ebenböckvilla öffnet für einen Rundgang mit dem Verein "Stattreisen München" am Samstag, 20. August, ihre Türen. Die Wachsbleiche des Unternehmens der Familie Ebenböck befand sich einst in diesem Schlösschen. Wachsler waren Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts angesehene Künstler, deren verzierte Modelle sich gut verkauften. Die Ebenböcks pflegten ein reges Gesellschaftsleben, viele bedeutende Künstler und Politiker gingen bei ihnen ein und aus: Königliche Hoheiten wie Ludwig Ferdinand Prinz von Bayern oder Carl Spitzweg, der in der Nachbarschaft wohnte, wurde regelmäßig mit Lebkuchen beschenkt und revanchierte sich mit Gemälden. 1952 hatte Ernst Ebenböck als letzter Nachkomme der Familie die Villa samt ihrem prachtvollen Garten der Landeshauptstadt vermacht. Viele historische Einrichtungsgegenstände aus dem Haus gingen ans Münchner Stadtmuseum. Heute beherbergt das kleine Stadtschloss das Münchner Arbeiter-Archiv, das Pasinger Archiv, und wird auch als Dependance der Pasinger Fabrik genutzt. Außerdem unterhält das Kulturreferat dort eine Wohnung, in der sie Gastkünstler kostenlos unterbringt. Bei der Führung wird Imke Gloth das alte Handwerk der Lebzelter und Wachszieher erläutern. Beginn ist um 14 Uhr. Treffpunkt ist am Eingang der Villa an der Ebenböckstraße 11. Die Teilnahme kostet elf Euro, ermäßigt neun Euro. Karten sind am Eingang erhältlich.

© SZ vom 19.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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