Pasing:Unterschriften gegen den Abriss

Initiative will den Kopfbau auf dem Stückgutgelände doch noch retten

Wann kommen die Bagger und reißen das einzig noch verbliebene Bauwerk auf dem ehemaligen Stückgutgelände ab? Diese Frage beschäftigt und beunruhigt offensichtlich nicht nur die Mitglieder der Initiative zur Rettung des sogenannten Kopfbaus. 1171 Bürger haben ihre Unterschrift unter eine Petition der Initiative gesetzt und fordern den Erhalt des Gebäudes aus den Dreißigerjahren. Sie halten den Kopfbau für ein Zeugnis der 175-jährigen Eisenbahngeschichte Pasings und Münchens, die an diesem Wochenende groß gefeiert wird.

Der Bau sollte ursprünglich für eine kulturelle Nutzung erhalten werden, integriert in eine umfassende Neubebauung, die auf dem riesigen Areal zwischen Offenbach- und Landsberger Straße sich Richtung Osten bis zum Pasinger Knie ziehen wird. Im vergangenen Juli verwarf der Stadtrat diese Planung, die im Stadtbezirk von Politikern, Kulturschaffenden- und interessierten ausdrücklich erwünscht wird.

Zu hohe Kosten würden für den Erhalt notwendig werden, lautete das Argument einer Mehrheit im Stadtrat. Also wurde eine Neubaulösung bevorzugt, die aber aus Sicht der Kopfbau-Initiative extrem unbefriedigend ist: Der Neubau werde nur das halbe Raumangebot für eine kulturelle Nutzung haben. Im Grunde, so vermuten die Initiatoren, sei es bei dieser überraschenden Wende in der Beschlusslage nur darum gegangen, ein höheres Baurecht zu schaffen. Sie fordern mit ihrer Unterschriftenaktion nun, dass noch einmal eine transparente Kostenaufstellung geliefert wird. Zum einen für die Sanierung des Kopfbaus und zum anderen für die kulturelle Nutzung, integriert in einen Neubau. Bis dahin dürften die Bagger den Kopfbau nicht antasten. Der Bezirksausschuss wird die 1171 Unterschriften - plus weitere 78 Online-Unterzeichner - an die städtischen Stellen übergeben.

© SZ vom 08.10.2015 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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