Pasing:Skelettfund auf Baustelle

Archäologen graben an der Josef-Retzer-Straße in Pasing

An die Abdeckung eines Frühbeets erinnern die beiden weißen Zeltplanen, die auf einem Grundstück an der Josef-Retzer-Straße aufgespannt sind. Sie sollen die Archäologen, die dort ihrer Arbeit nachgehen, vor Regen schützen. Bei Grabungen auf dem Bauplatz unweit des Pasinger Volksfestplatzes wurden Ende März mehrere menschliche Skelette entdeckt. Überrascht sind darüber weder der Bauherr, die Heimstättenbaugenossenschaft Pasing, noch die Fachleute vom Bayerischen Landesamt für Denkmalschutz. Das Ausheben der Baugrube hatte "mit archäologischer Begleitung" begonnen, sagt Dorothee Ott, Sprecherin des Landesamtes. Es habe Hinweise gegeben, dass man in dieser Gegend auf Bodendenkmäler stoßen könnte. Die Baugenehmigung für die Baugenossenschaft, die dort ein Wohngebäude plant, sei deshalb mit der Auflage verknüpft, den Grund auf Bodendenkmäler hin zu überprüfen und, falls man fündig wird, diese archäologisch untersuchen zu lassen.

Noch kann Dorothee Otto keine Angaben darüber machen, wie viele menschliche Überreste gefunden wurden, ob es sich um ein größeres Gräberfeld handelt und aus welcher Zeit die Knochen stammen. Den letzten größeren Fund gab es im Jahr 2010. Damals hatten Archäologen an der Planegger Straße 28 Reihengräber mit Knochen von mindestens 14 Menschen freigelegt. Sie stammen vermutlich aus dem siebten Jahrhundert. Noch weiter westlich, im künftigen Baugebiet Freiham, stieß man 2014 ebenfalls auf ein Gräberfeld, das aus dem frühen vierten Jahrhundert stammen soll.

© SZ vom 09.04.2016 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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