Pasing:Oben drüber

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Sichere Querung: die neue Brücke über der Offenbachstraße. (Foto: Simulation: Baureferat)

Eine Brücke über die Offenbachstraße ist das Herzstück einer neuen Rad-Trasse

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Im Frühjahr 2018 sollen die Arbeiten an einer Fuß- und Radwegbrücke nördlich der Bahnachse über die Offenbachstraße beginnen. Das teilt das Baureferat mit, das derzeit mit einer Entwurfsplanung für das Projekt befasst ist. Das Bauwerk ist mit Blick auf die vielen Radler, die in Zukunft aus dem Neubaugebiet an der Paul-Gerhardt-Allee in Richtung Pasinger Bahnhof unterwegs sein werden, mehr als notwendig. In dem circa 34 Hektar großen Quartier sollen in den kommenden Jahren mehr als 5500 Menschen wohnen und 800 Arbeitsplätze entstehen; zudem sind dort, im Osten von Pasing nahe Nymphenburg, fünf Kindertagesstätten und eine Schule geplant. Busse und ein Fuß- und Radweg sollen die neuen Bewohner an den Bahnhof und das Pasinger Zentrum anbinden.

Vom Fuß- und Radweg kann man schon ein kurzes, wenn auch neuralgisches Teilstück sehen, das derzeit zwischen Offenbachstraße und Bahnhof, südlich den neuen Wohnanlagen auf dem ehemaligen Areal der Chemiefabrik Weyl gebaut wird. Die fünf Meter breite Route wird im Westen am Bahnhof-Nordausgang enden. Laut Dagmar Rümenapf, Sprecherin des Baureferates, werden die Radfahrer und Fußgänger dann direkt in den sogenannten Wolkentunnel im Bahnhof gelangen können. Aktuell befindet sich an der Stelle, an der der neue Weg einschwenken soll, eine ziemlich ramponierte Treppe. Wie die Rampe in den Tunnel gestaltet wird, muss das Planungsreferat noch austüfteln, das für die Neuordnung und Umgestaltung des gesamten nördlichen Bahnhofsvorplatzes zuständig ist.

Einigermaßen konkret sind hingegen die Pläne für das Ostende des Teilstückes. Heute müssen Radler und Fußgänger die stark befahrene Kreuzung Offenbach-/Nusselstraße überqueren. Die geplante Brücke über die Offenbachstraße trägt also erheblich zu ihrer Sicherheit bei und verkürzt zudem die Route. Für das Brückenbauwerk gibt es mittlerweile eine Machbarkeitsstudie der Abteilung Ingenieurbau des Baureferates. Die Brücke, die sich auf einer Länge von 22 Metern und sechs Metern Breite über die Offenbachstraße spannt, soll visuell und akustisch von den Bahngleisen abgeschirmt werden.

Dieses Dachkonstrukt wird einen L-förmigen Querschnitt haben. Die Gehbahn soll aus einem sandfarbenen Belag bestehen, der Radweg aus herkömmlichem Asphalt. Auf jeder Seite der Brücke sind Treppen zur Offenbachstraße vorgesehen, auf der Ostseite zudem eine 3,5 Meter breite Rampe. Der Grund dort, wo auch eines der beiden Widerlager der Brückenkonstruktion stehen wird, gehört noch der Deutschen Bahn AG. In der Machbarkeitsstudie heißt es, dass die DB ihre Bereitschaft bekundet habe, die notwendigen Flächen an die Stadt zu verkaufen. Allerdings seien dort Altlasten im Boden zu erwarten, die geschätzten Kosten in Höhe von 25 000 Euro für die Sanierung werde die Bahn nicht übernehmen. Die Bauzeit für die Brücke schätzt das Referat auf circa ein Jahr, sodass im Frühjahr 2019 die ersten Radler und Fußgänger über der Offenbachstraßen unterwegs sein könnten.

Eine kurze Passage in der Machbarkeitsstudie stimmt Beobachter allerdings nachdenklich: "Im Osten wird der Fuß- und Radweg vorerst mit einem fünf Meter breiten Weg an den Wendehammer in der Nimmerfallstraße angebunden. Eine Weiterführung des Radweges entlang der Bahnachse ist zwar langfristig geplant, aber derzeit noch nicht absehbar." Zum Quartier an der Paul-Gerhardt-Allee, das durch die neue Brücke angebunden werden soll, ist es von dort noch einen halben Kilometer hin.

© SZ vom 25.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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