Pasing:Grün und sicher

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Ganz schön sicher: So könnte sich der Mittelstreifen durch die Kaflerstraße ziehen. Visualisierung: Andreas Bergmann (Foto: Fotomontage Andreas Bergmann 7 oh)

Bezirksausschuss plädiert für einen baumbestandenen Mittelstreifen in der Kaflerstraße

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Soll sie, oder doch besser nicht? Die ältere Frau kommt mit ihrem Einkaufstrolley aus dem Supermarkt an der Kafler-straße. Nun kann man ihr dabei zu sehen, wie sie überlegt; sie blickt nach links und nach rechts, eigentlich gäbe es eine Verkehrslücke und die Möglichkeit, über die breite Straße zu kommen. Doch nach einigem Zögern, sie hat einen Fuß sogar schon vom hohen Bordstein hinunter auf die Straße gesetzt, lässt sie es doch bleiben und geht, den Trolley hinter sich her ziehend, Richtung Bahnhof. Wie es sich gehört, denkt man, denn: Dort gibt es eine Ampel und damit einen tatsächlich sicheren Weg auf die andere Straßenseite.

In einem gemeinsamen Antrag fordern nun alle Fraktionen im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing, dass die Stadt diese Gefahrenstelle in den Blick nimmt: Sie soll Querungsmöglichkeiten, beispielsweise einen Mittelstreifen prüfen. Ehe der Antrag die Stadt offiziell erreicht, soll nun im Unterausschuss Planung des Bezirksausschuss erst noch einmal diskutiert werden. Das Thema allerdings ist so alt wie der Busbahnhof, der im Dezember 2011 eröffnet wurde. Schon vom Start weg gab es Kritik an der Straßengestaltung südlichwestlich des Pasinger Bahnhofes, einem "wichtigen Umsteigeknoten nicht nur zur S-Bahn, sondern auch zwischen den verschiedenen Buslinien", heißt es in dem Antrag. Im Hinblick auf Gestaltung, Verkehrssicherheit und Fahrgastfreundlichkeit werden zum Teil erhebliche Defizite kritisiert.

"Bedingt durch die außen liegenden Bussteige, getrennt durch eine riesige, 15 Meter breite und fast 140 Meter lange Asphaltfläche, wird das Queren und Umsteigen enorm erschwert", beklagen die Stadtteilpolitiker in dem Antrag. Sie regen den Einbau eines circa zwei Meter breiten, begehbaren Mittelstreifens an, der nur im Bereich der Trennschleife auf Höhe Irmonherplatz unterbrochen wäre. Dieser könnte die Trennwirkung mindern und das Umsteigen von einer Buslinie zur anderen erleichtern und sicherer machen.

Zudem könnte der Streifen auch den Verkehr ausbremsen, viele Autofahrer seien in der Kaflerstraße deutlich zu schnell unterwegs. Die Bezirksausschuss-Mitglieder können sich diesen Mittelstreifen sogar mit einer Baumreihe begrünt vorstellen, was der Straße, derzeit in vieler Betrachter Augen eine Asphaltwüste, auch gestalterisch guttun würde.

© SZ vom 21.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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