Pasing:Friede im Stadtpark

Drahtgitter gegen Biber-Bisse haben sich bewährt

Jahrzehnte hat man um seine Rückkehr gekämpft, nun ist der Biber da - und vielerorts wäre man ihn gerne wieder los. Das gilt insbesondere in städtischen Quartieren und in ehrwürdigen Baumhainen. So dürfte es Baum- und Biberfreunde gleichermaßen freuen, dass der Plan, Bäume im Pasinger Stadtpark versuchsweise mit Drahtgittern vor dem Nager zu schützen, aufgegangen ist. Das städtische Baureferat zieht eine ausgesprochen positive Bilanz - bei einer Begehung haben dies Behördenvertreter auch jüngst einer größeren Zahl von Bürgern vermitteln können.

Damit die Biberfamilie auch weiterhin die prächtig gewachsenen Bäume in Frieden lässt, sollen in einem Teil des Parks als zusätzliches Futter-Reservoir junge Weiden-Stecklinge gepflanzt werden. "Sahnehäubchen" nennt Martin Hänsel von der Kreisgruppe München im Bund Naturschutz das; sozusagen ein "Obstgarten für den Biber", konzentriert an einer einzigen Stelle. Im vergangenen Winter haben sich die Biber vor allem im ufernahen Bereich ihre Nahrung in Form von jungem Gehölzaufwuchs geholt. Zusätzlich wird den Bibern geschnittenes Astwerk von Weiden oder Pappeln als Futter angeboten, was nach Erkenntnissen des Baureferates bisher gut angenommen wurde. Der Verbiss-Schutz an den Bäumen wird natürlich beibehalten, an weiteren Bäumen sogar noch arrondiert. Dass die Biberansiedlung für die Entwicklung des Stadtparks auch positive Effekte hat, die anders nicht oder nur schwer zu erreichen wären, betont Naturschützer Hänsel. Die jungen Spitzahorne, die große Probleme machen, halte der Biber in Schach. Der sei damit ein "kostenloser Mitarbeiter des Gartenbaus".

© SZ vom 04.05.2016 / tek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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